Studie: Risikomanagement wird beim Outsourcing vernachlässigt


News

Während bisher Reduktion von Kosten und die Konzentration auf Kernkompetenzen die Hauptgründe für Outsourcing-Maßnahmen sind, gewinnt zukünftig die Idee vom On-Demand-Business als weiteres Motiv an Bedeutung. 68 Prozent nennen diese flexible Anpassung von IT-Services an den jeweiligen Bedarf des Unternehmens als Outsourcing-Grund. Das ist das Ergebnis der Studie „IT-Outsourcing 2006“. Erstellt hat sie das Hamburger IT Beratungsunternehmen Tireno Innovations AG zusammen mit der Intel Deutschland GmbH. Die Studie stellt differenziert die aktuelle Situation des IT-Outsourcing-Marktes im deutschsprachigen Raum vor und zeigt die wesentlichen Trends und zukünftigen Strategien auf. Die Bereiche IT-Arbeitsplatz, Serversysteme, Netzwerke und Applikationen wurden dabei teilweise getrennt analysiert. Weiteres Ergebnis: Das Thema „Risikomanagement“ wird im Zusammenhang mit Outsourcing-Maßnahmen bislang vernachlässigt. Dabei treten ab dem Jahr 2008 mit Basel II gesetzliche Vorschriften in Kraft, die ein zukunftsorientiertes und proaktives Risikomanagement fordern – auch für den IT-Bereich. Doch die Frage, ob im Vorfeld eine detaillierte Risikobetrachtung durchgeführt wurde, haben nur 37 Prozent der befragten Unternehmen mit „Ja“ beantwortet.

Idee vom On-Demand Business gewinnt an Bedeutung

Als Haupttrend kristallisiert sich das selektive Outsourcing beziehungsweise Outtasking heraus. Schon heute setzen 47 Prozent der befragten Unternehmen auf diese Maßnahme, weil sich damit die größten relativen Ersparnisse in der kürzesten Zeitspanne realisieren lassen. Außerdem können durch selektives Outsourcing die  Flexibilität und Skalierbarkeit von Services erhöht werden. Die einzelnen an die Dienstleister übertragenen Funktionen und Prozesse müssen dabei jedoch genau voneinander abgegrenzt werden, weil sonst die Gefahr von Über- oder Unterdeckung der ausgelagerten Services besteht. Hier ist das Thema Risikomanagement besonders relevant.

Eigen- oder Fremdleistung

Tireno und Intel haben außerdem hinterfragt, welche Eigenleistungen und welche Fremdleistungen beim Betrieb der IT-Infrastruktur erbracht werden. Rund drei Viertel der Unternehmen haben gegenwärtig den Bereich IT-Arbeitsplatz ausgelagert. In den Bereichen Serversysteme, Netzwerke und Applikationen sind es jeweils 50 Prozent der Unternehmen. Für die Zukunft geben die befragten Unternehmen an, dass sie noch weniger Leistungen selbst erbringen wollen. In den Bereichen Serversysteme und Applikationen werden die Eigenleistungen um circa 20 Prozent abnehmen. Im Bereich IT-Arbeitsplatz wird sich die Quote der selbstbetriebenen Prozesse mehr als halbieren. Damit wird der zukünftige Eigenanteil in diesem Bereich in Höhe von 20 Prozent schon sehr nahe am natürlichen Minimum von zehn Prozent liegen, welche die Unternehmen zur Steuerung der externen Servicedienstleister benötigen.

Entscheidungskriterien und Erfolg

Wichtigstes Kriterium für die Auswahl des externen Dienstleisters ist der Preis. Mit erheblichem Abstand folgen die Größe des Dienstleisters und seine technologische Kompetenz. Das Kriterium Branchenkompetenz ist relativ niedrig bewertet worden und das, obwohl die Qualität eines Services stark davon abhängt, ob ein Dienstleister die Bedürfnisse und Prozesse seines Kunden tatsächlich versteht. Allerdings werden branchenspezifische Services ohnehin oftmals von den Unternehmen selbst betrieben. Fast alle Befragten schätzen die durchgeführten Outsourcing-Maßnahmen als erfolgreich ein. 15 Prozent bewerten den Erfolg sogar als sehr gut.

Methodologie

Für die Studie wurden im ersten Quartal 2006 bundesweit 34 Unternehmen aus folgenden Branchen befragt: Financial Services, Healthcare, Manufacturing, Retail & Logistik, Telecommunikation & Media und Andere. Befragt wurden die IT-Entscheidungsträger, das heißt, Chief Information Officer (CIO) und IT-Bereichsleiter. Es wurden ausschließlich Unternehmen interviewt, die ihre IT zumindest in Teilen noch selbst betreiben und Freiräume durch Outsourcing-Maßnahmen geschaffen haben.

 

Risk Academy

Die Intensiv-Seminare der RiskAcademy® konzentrieren sich auf Methoden und Instrumente für evolutionäre und revolutionäre Wege im Risikomanagement.

Seminare ansehen
Newsletter

Der Newsletter RiskNEWS informiert über Entwicklungen im Risikomanagement, aktuelle Buchveröffentlichungen sowie Kongresse und Veranstaltungen.

jetzt anmelden
Lösungsanbieter

Sie suchen eine Softwarelösung oder einen Dienstleister rund um die Themen Risikomanagement, GRC, IKS oder ISMS?

Partner finden
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.