Grundsätzlich hat sich 2005 das Sicherheitsempfinden der Deutschen auf Reisen im Vergleich zum Vorjahr nur marginal verändert. Der Barometerwert liegt in 2005 bei 60,34 Prozent, im Vorjahr waren es 60,45 Prozent. Je niedriger dieser Barometerwert, desto sicherer fühlt sich der Reisende. Allerdings wird der Wert dieses Jahr von anderen Faktoren als im Vorjahr geprägt, das heißt das (Un-) Sicherheitsempfinden setzt sich 2005 anders zusammen.
Das Sicherheitsbarometer wird von der ELVIA Reiseversicherung jährlich gemeinsam mit der Universität Lüneburg erhoben. Es bildet das subjektive Sicherheitsempfinden der Deutschen auf Reisen in einem Index ab, der die Veränderungen der Befindlichkeiten aufzeigt. Ermittelt wird der Wert aus den drei Bereichen der destinations-, leistungs- und personenbezogenen Unsicherheit sowie aus dem Absicherungsbedarf, vergleichbar etwa einer subjektiv "gefühlten Temperatur". 2.322 Befragte aus allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen, Pauschalurlauber wie Individualtouristen, äußerten sich im Rahmen der repräsentativen Studie im Zeitraum von Dezember 2004 bis Januar 2005 zu ihrem persönlichen Sicherheitsempfinden auf Reisen.
Während die leistungsbezogene Unsicherheit mit 32,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben ist, hat sich die destinationsbezogene Unsicherheit von 34,7 Prozent im Jahr 2004 auf 39,5 Prozent deutlich erhöht. Die personenbezogene Unsicherheit ist dagegen auf 28,2 Prozent (Vorjahr: 33,3 Prozent) gesunken. Das wahrgenommene (Un-)Sicherheitsempfinden lässt sich in diesem Jahr demnach größten Teils auf die destinationsbedingte Unsicherheit zurückführen.
Die Zunahme der destinationsbedingten Unsicherheit resultiert vor allem aus den Einflussfaktoren:
- Negative Empfindungen gegenüber sicherheitsbedingten Einschränkungen am Urlaubsort
- Erkrankung im Ausland als Kostenfaktor
- Reisen in den westlichen Kulturkreis sind sicherer
- Politische Konflikte im Zielgebiet
- Informationsbedarf über das Vorhandensein von medizinische Versorgung im Zielgebiet
Häufigste und schwerwiegendste Risiken 2005 - so empfinden die Urlauber
Besonders interessant ist die Diskrepanz zwischen tatsächlich erlebten Sicherheitsrisiken und den Einschätzungen der Befragten: beim Vergleich der tatsächlich erlebten, am häufigsten erwarteten und als am schwerwiegendsten empfundenen Reiserisiken liegen die Werte beim Risiko Unfall/Panne noch eng zusammen: 43,5 Prozent haben bereits einen Unfall oder eine Panne erlebt, 44,3 Prozent empfinden dies als schwerwiegend und 55,8 Prozent erwarten es am häufigsten.
Beim Sicherheitsrisiko Unruhen oder Terror im Zielgebiet driften die Werte dagegen sehr weit auseinander: nur 3 Prozent der Befragten haben solche Ereignisse bereits erlebt, aber 12,3 Prozent empfinden sie als häufigstes Sicherheitsrisiko und über die Hälfte der Befragten – 50,3 Prozent – stufen sie als schwerwiegend ein. Die unterschiedliche Wahrnehmung dürfte dabei auch durch die mediale Berichterstattung zu diesen Ereignissen beeinflusst worden sein.
Sensibel oder abgehärtet - verreist wird auf jeden Fall!
Der Barometerwert 2005 ist zwar im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert hoch, doch für die Befragten gilt die Devise "Bange machen gilt nicht - verreist wird trotzdem!" Deutsche Urlauber haben sich in der "Gefahrenzone Urlaub" mittlerweile ganz gut eingerichtet. Das sieht man auch daran, dass sich die Anteile der drei in der Studie definierten Urlauber-Typologien verändert haben. Die Zahl der Risiko-Bewussten (das mittlere Segment) unter den Befragten ist mit 41,8 Prozent (Vorjahr: 52,1 Prozent) gesunken. Die Vorsichtigen haben mit 39,7 Prozent (Vorjahr 34,3 Prozent) leicht zugelegt. Aber dafür ist auch die Anzahl der Unbekümmerten deutlich gestiegen: von 13,6 Prozent im Vorjahr auf aktuell 18,5 Prozent.
Weitere Informationen zum ELVIA Sicherheitsbarometer sind unter folgendem URL zu finden: www.sicherheitsbarometer.de