Das Orkantief "Xaver" behindert auch am Freitag den Verkehr in vielen Teilen Deutschlands. In der Hansestadt Hamburg bringt eine schwere Sturmflut am frühen Morgen den Schiffsverkehr fast zum Erliegen, starke Windböen verhindern auf dem Flughafen das Starten und Landen vieler Maschinen. Auch bei der Deutschen Bahn gibt es vor allem im Norden der Republik weiterhin Einschränkungen. Diverse Verbindungen fallen aus, viele Züge müssen langsamer fahren und kommen erst verspätet ans Ziel. Während sich die Küstenländer im Verlauf des Tages auf weitere Sturmfluten einrichten, müssen andere Teile Deutschlands mit heftigen Hagel- und Schneeschauern rechnen. Erst am Abend soll die Gefahr gebannt sein.
Hamburg meldet am Morgen eine der schwersten Sturmfluten der vergangenen Jahre. Das Wasser ist höher als bei der Flutkatastrophe im Jahr 1962. Allerdings halten die Deiche besser als damals. Die Stadt hat bereits Teile des Hafens gesperrt und Menschen aufgefordert, die tiefliegenden Gebiete des Hafens zu verlassen.
Bei der Deutschen Bahn hat sich die Situation im Vergleich zum Donnerstag ein wenig entspannt. Zwar gibt es weiterhin Einschränkungen, vor allem in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen und im Fernverkehr nach Dänemark. Es werden aber bereits mehr Verbindungen als am Vortag angeboten. Im restlichen Teil der Republik läuft der Verkehr nach Angaben einer Sprecherin aber störungsfrei.
Am Hamburger Flughafen dürften sich im Laufe des Vormittags die Lage ebenfalls verbessern. Zwar sind gegenwärtig noch der Großteil der An- und Abflüge gestrichen. Es wird aber damit gerechnet, dass sich die Situation in der zweiten Tageshälfte bessert. Am Donnerstag waren in Hamburg 377 Starts und Landungen geplant. Airlines strichen wegen des aufkommenden Sturms ab 13 Uhr rund 120 Verbindungen.
"Xaver" wütete aber nicht nur in Deutschland, auch Skandinavien und Großbritannien hatten große Probleme mit den Orkanböen. Dort sorgte der Sturm bereits am Donnerstagmorgen für Behinderungen. Am Vormittag erreichte die Schlechtwetterfront dann die norddeutsche Küste und wenige Stunden später auch das Binnenland.
Die schweren Orkanböen trafen die Menschen nicht unerwartet. Bereits seit Tagen hatten Wetterdienste vor starken Winden, Hochwasser und Schneefällen gewarnt. Gemeinden und Unternehmen waren auf die vorhergesagte Schlechtwetterfront mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern gut vorbereitet.
Sie haben offenbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Erst vor zwei Monaten hatte Sturmtief "Christian" großes Chaos in Westeuropa angerichtet und den Verkehr vielerorts für viele Stunden extrem behindert. Damals erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 190 Stundenkilometern. Rund 20 Menschen starben.
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