Rückversicherer als Vollanbieter für Risikotragung und -transfer

Think Tank für Risikomanagement


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Am Rande des diesjährigen "Rendez-vous de Septembre" in Monte-Carlo, dem internationalen Treffen der Rückversicherern, ist das unabhängige "Global Reinsurance Forum" (GRF) ins Leben gerufen worden. Die Gründungsmitglieder des GRF sind Gen Re, Hannover Re, Lloyd’s, Munich Re, Partner Re, RGA, SCOR, Swiss Re, Toa Re, Transatlantic Re und XL Capital. Ziel der Initiative ist die Förderung von Stabilität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit auf dem weltweiten Rückversicherungsmarkt. Im Vordergrund stehen dabei die Verteidigung der Interessen der Rückversicherungsbranche bei Fragestellungen in den Bereichen Regulierung, Recht, Steuern, Rechnungslegung, die Interessenvertretung des Sektors gegenüber Aufsichtsbehörden und insbesondere internationalen Organisationen sowie die Förderung eines offenen und fairen Rahmens für Rückversicherungsmärkte weltweit. "Unsere Branche war bisher nicht auf dem weltweiten Markt vertreten. Das GRF hat heute die Aufgabe, die Schaffung eines regulatorischen Rahmens zur fördern, der den globalen Risikotransfer durch Rückversicherung und andere Lösungen des Finanzmarkts erleichtert”, sagt GRF-Vorsitzender Denis Kessler.

In der Rückversicherung kristallisieren sich immer klarer drei grundlegende Geschäftsmodelle heraus: 1. der Vollanbieter für sehr unterschiedliche (Rück-) Versicherungs- und Kapitalmarktlösungen, der dem Kunden darüber hinaus viel Beratung und Service bietet, 2. der kostengünstige reine Kapazitätsgeber und 3. Transfer in den Kapitalmarkt. Alljährlich wird in Monte Carlo über das bestehende Geschäft, die Preise und den Stand des Zyklus diskutiert. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied von Münchener Rück, hält das aber nicht für die wirklichen Herausforderungen der Rückversicherung: "Hoch entwickeltes Bilanzmanagement, die Deckung veränderter und komplexer Risiken sowie die Ausweitung der Versicherbarkeit von Risiken – damit müssen wir uns auseinandersetzen", sagt Jeworrek. Aufgrund ihres guten Risikomanagements und ihrer finanziellen Stabilität sei die Münchener Rück bislang gut durch die Wirtschaftskrise gekommen. Sie hatte dadurch ausreichend Spielraum, ihre strategische Positionierung weiter zu schärfen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung innovativer Deckungskonzepte für neue und komplexe Risiken. Deshalb erweitert der Versicherer ständig das Risikowissen und investiert viel in die Weiterentwicklung der Aktuars- und Underwritingkompetenz.

Jeworrek: "Traditionelle Rückversicherung ist unser Kerngeschäft und das wird auch so bleiben. Aber unser Know-how soll künftig noch gezielter eingesetzt werden. Unsere Lösungsvorschläge sind glaubwürdig, weil wir die Risiken auch selbst übernehmen und so mit im Boot sitzen." Der Risikomanagement-Profi machte dies an zwei Beispielen deutlich. Zur Vorbereitung auf Solvency II bietet die Münchener Rück ihren Kunden eine breite Palette von Beratung, Workshops und Tools. Sie können damit ihr Risikomanagement optimieren, Risikokapital einsparen oder die Kapitalanlagenrendite bei gleichem Risikokapital verbessern. Beispiel Bauprojekte – hier bietet der Rückversicherer alles aus einer Hand: von der Risikoeinschätzung in der Planungsphase über Erstversicherungs-Know-how, Rückversicherungskapazität und Risikoinspektionen während der Bauphase bis zu Bestandsdeckungen nach der Fertigstellung eines Projekts. Für das umfassende Angebot für Bauprojekte wurde eine eigene Einheit gegründet.

[Bildquelle: iStockPhoto]

Kommentare zu diesem Beitrag

Redaktion RiskNET /08.09.2009 13:51
Weitere Informationen zur OpenSource-Lösung PillarOne können unter >> http://www.pillarone.org/ abgerufen werden.

Mit dem Projekt PillarOne verfolgt die Münchener Rück - gemeinsam mit Partnern - den Aufbau einer Risikomanagement-Plattform als Open-Source-Projekt. Der Begriff Open Source kann auf die Software-Projekte angewendet werden, deren Lizenzverträge den folgenden drei charakteristischen Merkmalen entsprechen: Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor: In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren Programmiersprache. Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden: Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Mit der Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden. Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden: Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden möglich.
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