Tiefpunkt des Kreditzyklusses kommt erst noch


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Die Ratingagentur Moody's Investors Service geht davon aus, dass der Tiefpunkt des Kreditzyklusses nach der Jahresmitte 2007 erreicht ist. Für das erste Quartal rechne die Agentur wegen der Zusammensetzung der Watchlist für Westeuropa nur mit einer geringfügigen Verschlechterung der Kreditqualität, sofern es nicht wieder zu einer unerwarteten Zunahme der Ereignisrisiken komme, teilte Moody's in dem Jahresrückblick 2006 mit. Derzeit würden alle Dynamik- und Watchlist-Indikatoren auf ein Erreichen des Tiefpunkts sehr früh im dritten Quartal zeitgleich mit einer maximal restriktiven Geldpolitik in vielen Ländern Westeuropas hindeuten, sagte Moody's Chefvolkswirt für Europa Paul Guest. Angesichts nach wie vor steigender Zinsen und einer unverändert kräftigen Kreditnachfrage der Unternehmen wäre es aber verfrüht, von einer Kehrtwende zu sprechen, sagte Guest weiter. Vor dem Hintergrund der Schwäche der im spekulativen Bereich angesiedelten Emittenten der Baubranche und der verfügbaren zukunftsgerichteten Ratingdaten handele es sich bei der Verbesserung im vierten Quartal eher um eine Stabilisierung als eine klare Trendwende. Im Jahr 2006 war die Verschlechterung der Kreditqualität in Westeuropa jedoch so ausgeprägt wie seit 2002 nicht mehr, heißt es in dem Jahresrückblick weiter.  Der Grad der Abschwächung sei jedoch nicht annähernd so hoch wie damals. Im Jahr 2006 wurden durch die Agentur die Ratings für 190 Emittenten geändert, davon 73 Heraufstufungen und 117 Herabstufungen. Infolgedessen habe die Differenz von Herauf- zu Herabstufungen Minus 44 betragen, im Vergleich zu Plus 5 im Jahr 2005 und dem Tiefststand von Minus 159 im Jahr 2002. Zwischen September und Dezember 2006 sei die Zahl der unter positiven Vorzeichen auf der Watchlist befindlichen Emittenten um vier auf 16 gestiegen, während die Zahl der unter negativen Vorzeichen auf der Watchlist befindlichen Emittenten relativ konstant geblieben sei und sich lediglich um einen auf 40 erhöht habe. Die Kreditqualität der Emittenten im Nichtfinanzsektor habe sich 2006 so rapide verschlechtert wie seit drei Jahren nicht mehr. Der gleitende Zwölfmonatsanteil der Heraufstufungen für das Gesamtjahr sei auf 35 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 2003 zurückgegangen. Dieser liege aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie der damalige Wert von 16,4 Prozent. Im vierten Quartal 2006 sei der gleitende Anteil der Heraufstufungen jedoch geringfügig auf 28,6 Prozent gestiegen.

 

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