Sorgen um US-Politik belasten Märkte

Trump als globales Risiko


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Die sich immer weiter drehende Spirale politischer Unsicherheiten in den USA und die daraus resultierenden deutlichen Kursverluste an der Wall Street belasten am Donnerstag auch die Aktienmärkte in Ostasien. In den USA verzeichneten die Indizes die größten Tagesverluste seit zehn Monaten. Die Entwicklungen um die "Russland-Affäre" von US-Präsident Donald Trump scheinen immer mehr Fahrt aufzunehmen. Nach den jüngsten Enthüllungen im Zuge der Entlassung von FBI-Direktor James Comey soll nun ein Sonderermittler tätig werden. Er soll die möglichen Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam mit Russland untersuchen. Zudem macht verstärkt der Begriff "Amtsenthebung" in Washington die Runde.

Vor diesem Hintergrund geht es an den asiatischen Börsen kräftig abwärts. Den größten Abschlag verzeichnet aktuell die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 1,6 Prozent auf 19.487 Punkte verliert. Der Schanghai-Composite reduziert sich um 0,2 Prozent auf 3.099 Punkte. In Australien geht es für den S&P/ASX 200 um 1,4 Prozent nach unten.

"Der Markt beginnt einzupreisen, dass sich die angekündigte Steuerreform der Trump-Regierung wohl deutlich nach hinten verschieben wird", so Stratege Zhu Huani von der Mizuho Bank. Es waren vor allem die Erwartung einer Steuerreform in den USA, eine Deregulierung sowie die Aussicht auf verstärkte Infrastrukturausgaben welche die Märkte seit der Wahl Trumps im November immer weiter nach oben getrieben hatten.

Dollar bleibt unter Druck

Auf dem US-Dollar lastet mit den Entwicklungen in Washington weiter erhöhter Abgabedruck. Zum Yen verliert der Greenback weiter an Boden und geht mit 111,16 Yen um, nachdem er am Vortag noch bei rund 112,30 Yen notiert hatte. Im Tagestief wurden schon 110,68 Yen aufgerufen. Für den Euro geht es bei rund 1,1150 Dollar seitwärts. Devisen-Analysten schließen einen weiteren Anstieg der Gemeinschaftswährung nicht aus. Sollte die Unterstützung bei 1,1095 Dollar halten, sei ein Sprung über die Marke von 1,12 Dollar möglich. Der australische Dollar klettert zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit vier Monaten.

Der Goldpreis gibt zwischenzeitliche Gewinne zwar wieder ab, kann jedoch die jüngsten Gewinne verteidigen. Der Preis für die Feinunze zeigt sich wenig verändert bei 1.260 Dollar.

Die Ölpreise geben dagegen einen kleinen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Auslöser für das Plus war der erneute Rückgang bei den Rohöllagerbeständen in den USA. Diese fielen bereits die sechste Woche in Folge. Bei den Investoren rücke nun aber wieder verstärkt die Opec-Sitzung in der kommenden Woche in den Fokus, so ein Teilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,3 Prozent auf 48,91 Dollar. Für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 52,03 Dollar nach unten.

Positive Konjunkturdaten gehen in diesem Umfeld dagegen völlig unter. Japans Wirtschaft hat im ersten Quartal 2017 an Fahrt gewonnen und ihren Wachstumspfad unter Ministerpräsident Shinzo Abe auf fünf Quartale ausgeweitet. Die wirtschaftliche Expansion in Japan ist damit die längste seit 2006. Das Bruttoinlandsprodukt legte stärker zu als erwartet.

Versicherer in Tokio erneut mit Abgaben

Abermals abwärts geht es mit den Versicherern in Tokio. Sie leiden unter den fallenden Renditen am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen war am Vortag auf den niedrigsten Stand seit einem Monat abgerutscht. Dai-Ichi Life fallen um weitere 4,9 Prozent und T&D Holdings reduzieren sich um 3,8 Prozent.

Die Aktien von Johnson Electric schießen in Hongkong um 8,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat die Analysten beim Gewinnwachstum positiv überrascht. Der Absatz von automatisierten Produkten legte vor allem in Asien kräftig zu.

Für die Aktie von Tencent geht es nach positiven Analystenkommentaren um 3,9 Prozent auf 270 Hongkong-Dollar nach oben. So hat Jefferies das Kursziel um 14 Prozent auf 303 Hongkong-Dollar angehoben, Daiwa hob dieses um 15 Prozent auf 300 Hongkong-Dollar an.

Petrochina fallen um 0,7 Prozent zurück und Sinopec reduzieren sich um 0,9 Prozent. Jefferies hat die beiden Werte abgestuft und zudem die Ölpreisprognosen nach unten genommen. Bei Brent wird im zweiten Halbjahr 2017 nun mit einem Preis von 59 Dollar je Barrel gerechnet, nach zuvor 61 Dollar. Die Erwartung für 2018 wurde um acht Dollar auf 64 Dollar je Fass gesenkt.

[ Bildquelle Titelbild: © mars58 - Fotolia.com ]
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