Unternehmen beim Versicherungseinkauf häufig im Blindflug unterwegs


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In vielen Unternehmen ist das Versicherungswesen bzw. -management ein historisch gewachsenes und autonomes Subsystem im Sinne einer "Insellösung". Dies hat zur Folge, dass viele Unternehmen falsch oder überversichert sind, was letztlich zu überhöhten Gesamtrisikokosten bzw. im Schadensfall zu Unter- bzw. Überdeckungen führt, so das Ergebnis der von der Funk Gruppe in Auftrag gegebenen und von RiskNET durchgeführten Expertenstudie "Wert- und Effizienzsteigerung durch ein integriertes Risiko- und Versicherungsmanagement" . Die immer komplexer werdende und sich schnell wandelnde Risikolandschaft erfordert jedoch eine integrative Vernetzung der beiden Disziplinen sowie die explizite Formulierung einer integrierten Risiko- und Versicherungsstrategie.

Die Studie basiert auf einer strukturierten Befragung von Experten . Die Zusammensetzung der Expertengruppe ist heterogen, um das Thema „Wert- und Effizienzsteigerung durch ein integriertes Risiko- und Versicherungsmanagement“ aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Das methodische Vorgehen wurde an die Delphi-Methode angelehnt. Die Delphi-Methode (auch Delphi-Studie oder Delphi-Befragung genannt) ist ein systematisches, mehrstufiges Befragungsverfahren, das dazu dient, zukünftige Trends und Entwicklungen möglichst gut einschätzen zu können.

Im Rahmen der Studie werden unterschiedliche Themenfelder bearbeitet, wobei sich die zentralen Ergebnisse wie folgt skizzieren lassen:

  • Ohne integrative Verknüpfung mit dem unternehmensweiten Risikomanagement bleibt das Versicherungsmanagement oft nur Stückwerk (Insellösung).
  • Der Aufbau eines professionellen und ganzheitlichen Risikomanagements im Unternehmen bildet erst das eigentliche Fundament für das Versicherungsmanagement sowie alternative Risikosteuerungsmaßnahmen.
  • Der Risikotransfer auf Versicherungen ist nur eine mögliche (passive) Risikosteuerungsmaßnahme, deren Werthaltigkeit sich vielfach erst in Kombination mit anderen Bewältigungsinstrumenten ergibt.
  • Bei jedem Versicherungsabschluss sollte dessen betriebswirtschaftliche Notwendigkeit nachgewiesen und das Fehlen/Vorhandensein besserer bzw. alternativer Maßnahmen geprüft werden.
  • Risikotransfer auf eine Versicherung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die zu bezahlende Versicherungsprämie unter den zur Risikoeigentragung zu kalkulierenden Kapitalkosten liegt.
  • Das Versicherungsmanagement sollte – nach überwiegender Meinung der Experten – durchaus auch organisatorisch in das Risikomanagement eingebunden werden, in jedem Fall aber dessen Vorgaben folgen.
  • In der Konsequenz des EU-weiten Regelwerks zur regulatorischen Eigenmittelunterlegung in der Assekuranz (Solvency II) müssen Unternehmen ohne ein adäquates Risikomanagement zukünftig unter Umständen mit nicht risikoadäquaten (i.d.R. steigenden) Versicherungsprämien rechnen.
  • Ein integriertes Risiko- und Versicherungsmanagement im Unternehmen führt tendenziell auch zu einer besseren Wirtschaftlichkeit und somit zu einer erhöhten Kreditwürdigkeit infolge eines verbesserten Ratings.

Den kompletten Fachartikel aus der "Zeitschrift für Versicherungswesen" können Sie hier herunterladen:

[Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der "Zeitschrift für Versicherungswesen" (ZfV)]

 

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