US-Geldwäsche-Bekämpfer gibt auf


Nach gerade acht Monaten im Amt wird ein weiterer hochrangiger Geldwäsche-Bekämpfer im US-Finanzministerium den Dienst zum Ende des Jahres quittieren und in die Privatwirtschaft wechseln. Robert Werner (Foto), Direktor der Anti-Geldwäsche-Agentur Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) des Ministeriums, wird dann eine Führungsaufgabe bei der Investmentbank Merrill Lynch & Co Inc übernehmen. Werners Abgang markiert einen anhaltenden Trend in der Agentur. Sein Vorgänger William Fox schied nach zwei Jahren Tätigkeit aus und übernahm eine Position bei Bank of America Corp. William Langford, ehemaliger Associate Director für Regulierungsfragen und -programme, war im März gegangen und bei JPMorgan Chase & Co eingestiegen. Die Fluktuation bei den Führungskräften der FinCEN sei immer sehr problematisch angesichts der Bedeutung dieser Bundesagentur und ihrer Entscheidungen, die von Zeit zu Zeit nicht nachvollziehbare Anforderungen für Finanzinstitutionen bringen, sagte Andrew Sandler, Partner bei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom LLP. Werner selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ein Nachfolger steht nach Angaben der Agentur noch nicht fest. Zunächst werde der stellvertretende FinCEN-Direktor William Baity die Aufgaben übernehmen. In den vergangenen Jahren sind die Banken zunehmend unzufriedener mit den Anti-Geldwäsche-Maßnahmen der Behörde geworden. Sie hatten kritisiert, mehrere bestehende Programme seien nicht effektiv zum Aufspüren von Terroristen und würden viel Bürokratie für die Banken mit sich bringen. Bei einem Wechsel an der Spitze bestehe immer die Gefahr neuer Verordnungen, sagte Peter Djinis, ein ehemaliger FinCEN-Mitarbeiter, der inzwischen Banken bei der Anti-Geldwäsche-Überwachung berät. Das wichtigste Projekt, an dem Werner zuletzt beteiligt war, war eine Untersuchung der Agentur für Finanzminister Henry Paulson über die Möglichkeit von Pflichtmitteilungen der Banken und Geldtransferunternehmen über alle 500 Mio. internationalen Überweisungen an die Regierung. Bislang hat die FinCEN diesen Bericht noch nicht veröffentlicht und es liegen derzeit noch keine von Paulsen abgezeichneten Empfehlungen vor. Doch Werner hatte im Oktober signalisiert, es gebe einen ausgewogenen Vorschlag, um diese Transfers ohne "Papierkrieg" für die Finanzdienstleister zu erfassen.

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