US-Haftpflicht-Markt wird wieder weicher


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Auf dem US-Markt für die drei Haftpflichtgrundversicherungen – Betriebs- und Produkthaftpflicht, Arbeiterunfall- und Arbeitgeberhaftpflicht sowie Kfz-Haftpflicht – machen sich Aufweichungstendenzen bemerkbar. Die Versicherten profitieren hiervon zunehmend durch sinkende Prämien. Dies ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Studie "Casualty Cost of Risk", die der Versicherungsmanager Marsh nun zum dritten Mal vorgelegt hat. Im Rahmen der Analyse wurden mehr als 2.000 Platzierungen amerikanischer Unternehmen mit einem Prämienvolumen von mehr als 10 Milliarden US-Dollar aus dem Jahr 2004 untersucht.

Demnach fielen die Kosten für die drei Haftpflichtgrundversicherungen (die so genannten "Primaries") im vergangenen Jahr um durchschnittlich einen Cent auf 2,38 US-Dollar je 1.000 US-Dollar Umsatz. 2003 waren die Kosten in den untersuchten US-Unternehmen noch um sieben Prozent gestiegen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Selbstbehalte in diesem Zeitraum deutlich erhöht wurden. Im Einzelnen gingen die Prämien in der Arbeiterunfallversicherung ("Workers Compensation") um 1,3 Prozent und in der Kfz-Haftpflichtversicherung sogar um 6,5 Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen jedoch die Selbstbehalte gegenüber 2003 um 13,2 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent. In der allgemeinen Haftpflichtversicherung war dagegen eine Kostenerhöhung um 5,5 Prozent zu verzeichnen, obwohl auch hier die Selbstbehalte um 5,3 Prozent angehoben wurden.

Die Marktunsicherheit des letzten Jahres und die zunehmende Konkurrenz führten auf dem US-Markt für Haftpflichtversicherungen zu starken Schwankungen bei den Angeboten der einzelnen Versicherer. Die Konsequenz war, dass im Jahr 2004 fast ein Viertel aller Unternehmen ihren Versicherer wechselte, gegenüber einem Siebtel im Vorjahr. Dabei erhöhten vor allem größere Konzerne die Selbstbehalte, während kleinere Unternehmen bei tendenziell fallenden Prämien eher zur Senkung der Selbstbehalte tendierten. In Anbetracht des zunehmenden Wettbewerbs ist davon auszugehen, dass der Markt auch 2005 weicher werden wird.

Insgesamt ging der Trend im letzten Jahr zu Verträgen mit so genanntem "loss-sensitive"-Charakter, bei denen die Prämienhöhe vom Schadenverlauf abhängt. Bereits 61 Prozent aller Haftpflichtgrundversicherungen in den untersuchten Unternehmen sind inzwischen nach diesem "loss sensitive"-Ansatz strukturiert. Ein weitere starke Entwicklung war die Tendenz zu so genannten "unbundled markets": Ein Drittel der Befragten entschloss sich, die Schadenabwicklung von einem Drittunternehmen statt von ihrem Versicherer vornehmen zu lassen – im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Zahl der Unternehmen, die diese Möglichkeit nutzen, damit um 50 Prozent erhöht.

64 Prozent der Gesamtkosten, die für die drei Grundversicherungen aller untersuchten US-Unternehmen entstanden sind, entfallen auf die Arbeiterunfall- und Arbeitgeberhaftpflicht, 23 Prozent auf die allgemeine Haftpflicht und 13 Prozent auf die Kfz-Haftpflicht. Im Jahr 2005 bezahlte durchschnittlich jeder Arbeitgeber 1,52 US-Dollar je 1.000 US-Dollar Umsatz in der Workers-Compensation-Versicherung. Im Vorjahr betrug der entsprechende Vergleichswert noch 1,54 US-Dollar. Die Kosten der General-Liability-Grundpolice der gleichen Unternehmen lagen 2004 bei 0,57 US-Dollar je 1.000 US-Dollar Umsatz und damit um drei Cent höher als im Jahr 2003. Die Kosten für Kfz-Haftpflichtprogramme fielen von 0,31 US-Dollar auf 0,29 US-Dollar pro 1.000 US-Dollar Umsatz.

Die in englischer Sprache verfasste Studie "Casualty Cost of Risk" kann bei Marsh bezogen werden, weitere Informationen sind auch unter www.marsh.de zu finden.

 

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