Das Board der US-Notenbank hat am Mittwoch die regulatorische Entlastung von Banken vorschlagen. Wie aus dem Entwurf des Vorschlags hervorgeht, will die Fed Banken mit Bilanzsummen zwischen 100 und 250 Milliarden US-Dollar von der Erfüllung der Liquiditätskennziffer LCR (Liquidity Coverage Ratio) ausnehmen. Auch Institute mit Bilanzgrößen von über 250 Milliarden Dollar können demnach auf weniger strenge Liquiditäts- und Eigenkapitalanforderungen hoffen.
Zu den Profiteuren der Deregulierung würden Institute wie U.S. Bancorp., Capital One Financial Corp und mehr als ein Dutzend andere Banken gehören. Nur für die größten US-Institute wie JP Morgan würde sich nichts ändern.
Es ist davon auszugehen, dass die Vorschläge im Fed-Board eine Mehrheit finden werden. Lediglich die Gouverneurin Lael Brainard signalisierte ihre Ablehnung. Sie erklärte, die Vorschläge würden zu einer Schwächung der Sicherheitspuffer führen, die im Krisenfall benötigt würden.
Fed-Vizechef Randal Quarles schrieb dagegen in einer Stellungnahme, die Vorschläge folgten dem Prinzip, dass der Charakter der Regulierung dem Charakter des Instituts entsprechen müsse. Auch Fed-Chairman Jerome Powell hat seine Zustimmung signalisiert. Die Vorschläge stellen den bisher bedeutendsten Versuch einer Bankenderegulierung seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump dar.