Die Federal Reserve hat das als Basel II bekannt gewordene Regelwerk für Eigenkapitalstandards für Banken genehmigt. Dies war Beobachtern zufolge ein besonders wichtiger Schritt bei den bereits seit acht Jahren andauernden internationalen Bemühungen, das Risikomanagement der Banken zu modernisieren. Das Votum der US-Notenbank war jedoch weithin erwartet worden, nachdem am vergangenen Donnerstag bereits der Rechnungshof und die Sparkassenaufsicht dem Basel-II-Abkommen zugestimmt hatten. Die Federal Deposit Insurance Corp wird in der kommenden Woche über die Vorschrift abstimmen. Unter die Billigung fällt die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht in den letzten Jahren vorgeschlagen wurden. Die Kapitalvorschriften werden sich somit an der Kreditwürdigkeit der Kunden orientieren. Die immer noch nicht vollständig bewältigten Folgen der US-Immobilienkrise, die die Investmentbanken in den USA im laufenden Quartal Schätzungen zufolge zusätzlich mindestens 10 Mrd. USD an Abschreibungen kosten, hätten bei einer früheren Berücksichtigung von Basel II in den USA erheblich eingedämmt werden können. Die großen US-Banken - unter anderem Citigroup, J.P.Morgan Chase & Co sowie Bank of America - werden die Basel-II-Vorschriften ab dem zweiten Quartal 2008 einem Testlauf von zwölf Monaten unterziehen, sodass das Regelwerk bereits ab April 2009 eingeführt werden könnte. Allerdings werden wohl nur etwa zwölf US-Banken die Eigenkapitalrichtlinie einführen, alle anderen dürfen eine vereinfachte Version des Regelwerk gebrauchen, die noch entworfen wird.
USA genehmigen endgültig Basel II
Stefan Hirschmann
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