Was verbindet den Verein für Credit Management mit der deutschen Fußballnationalelf? Ganz einfach: Bundestrainer Jürgen Klinsmann fordert von seinen Spielern, dass sie sich ständig weiterentwickeln. Diese Herausforderung gilt in gleichem Maße für Credit Manager – in der täglichen Arbeit sowie im Engagement für den Verein. Deshalb steht der diesjährige Bundeskongress unter dem Motto "Optimierung der Performance im Credit Management". Eines hat der Verein für Credit Management den DFB-Kickern übrigens voraus: Die Spieler von Jürgen Klinsmann wollen im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2006 in der Münchner Allianz Arena auflaufen – der VfCM ist schon am 12. und 13. Oktober 2005 im Stadion. Prominentester Referent ist passenderweise Dr. dent Markus Merk, seines Zeichens "Weltschiedsrichter 2004" des Fußball-Weltverbandes FIFA. Fairplay garantiert …
Anstoß des Kongresses ist am Mittwoch, 12. Oktober 2005, um 15 Uhr im Business Club der Allianz Arena in München. Im Rahmen des ersten Tagesordnungspunktes wird die zukünftige Strategie des VfCM vorgestellt. Im Sommer dieses Jahres haben sich der Vorstand, die Regionalkoordinatoren und der wissenschaftliche Beirat des VfCM zu ihrer ersten Strategiesitzung getroffen. Hinter den dicken Mauern der Burg Boetzelaer im niederrheinischen Kalkar-Appeldorn (siehe CM Tipp 01/2005) wurde die Taktik für die Zukunft festgelegt. Die Ergebnisse des Brainstormings präsentieren der VfCM-Vorsitzende Jan Schneider-Maessen, der Regionalkoordinator West Andreas van Koeverden, der Regionalkoordinator Süd und Lokalmatador Rudolf Keßler sowie Professor Dr. Bernd Weiß von der Fachhochschule Bochum.
Credit Scorer für Deutschland
Anschließend dreht sich alles um das Thema Benchmarking. Zunächst beleuchten Andreas van Koeverden und Gabi Lösche von TNT "Chancen und Nutzen des Benchmarking im Credit Management". Dabei geht es um eine strukturierte und auf Kennzahlen basierende Form des Erfahrungsaustausches. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise die Ergebnisse von Unternehmen einheitlich bewerten. Danach erläutert Professor Nick Wilson von der Leeds University die Einführung des "Credit Scorer" in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Internet gestützte internationale Benchmarking-Plattform. "Es ist uns gelungen, zusammen mit Professor Wilson einen entsprechenden Standard in Deutschland zu definieren. Dadurch ist der Weg frei, die Benchmarking-Plattform "Credit Scorer" zu implementieren", berichtet Jan Schneider-Maessen. Freigeschaltet wird diese Plattform im Rahmen eines feierlichen Aktes. "Sozusagen ein Golden Goal für das Credit Management", freut sich der VfCM-Vorsitzende.
Stadionbesichtigung
In die Halbzeitpause geht der Kongress am Abend mit einer neunzigminütigen Stadionbesichtigung. Die Allianz Arena wurde zu Beginn dieser Saison in Betrieb genommen und gilt als eines der modernsten Stadien der Welt. Hier werden unter anderem das Eröffnungsspiel und ein Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft 2006 ausgetragen. Im Normalbetrieb bestreiten hier der FC Bayern München und der TSV 1860 München ihre Heimspiele.
Vor dem Abendessen werden die Kongressteilnehmer von Franz Meyer, MdL und Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, begrüßt. Um 20 Uhr wird das gemeinsame Abendessen serviert.
Offen für neue Ansätze
In der zweiten Halbzeit des Kongresses steht die Optimierung der Performance in der täglichen Arbeit im Mittelpunkt. "Dieses Ziel erreichen wir nur, wenn wir neben den etablierten Managementansätzen auch neue Theorien für uns nutzen", betont Jan Schneider-Maessen. So geht es vor allem um die Frage, wie Kunden korrekt und vorausschauend bewertet werden können. Hierbei spielen Praktiker und Wirtschaftwissenschaftler einen inhaltlichen Doppelpass, präsentieren eine ausgewogene Mischung aus Theorie und "Best Practice"-Beispielen.
"Wertorientierte Kundenanalyse innerhalb der Financial Supply Chain" lautet beispielsweise das Referatsthema von Prof. Dr. Skiera von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Die "Kundenklassifizierung als Modell einer effektiven Ertrags-/ Risikosteuerung im Kreditmanagement" stellt Gerard Lührs von der Schneidersöhne Deutschland GmbH vor. Und eine "Branchenspezifische Risikoklassifizierung" präsentiert Horst Döller von der Interassekuranz Sitt & Overlack AG.
Häufig werden Unternehmen auf Grundlage vorhandener Daten bewertet. Ist das aber ausreichend? Lassen "alte" Zahlen überhaupt Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung eines Kunden zu? Dieser Frage widmet sich Prof. Dr. Matthias Schumann von der Georg-August-Universität Göttingen in seinem Beitrag "Was sagt der Jahresabschluss über die Unternehmensbonität aus?"
Unternehmenswert steigern
Ein weiteres Kernziel des Credit Managers ist die Steigerung des Unternehmenswertes. Wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Dr. Georg Behm, Schwabe, Ley & Greiner Gesellschaft m.b.H, beantwortet diese Frage in seinem Beitrag "Unternehmenswertsteigerung durch Working Capital Management". Den "Einfluss des Credit Management auf die Financial Value Chain" thematisiert Daniel Andres, XRT Deutschland GmbH.
Richtig entscheiden
Die hohe Kunst des Credit Managements ist es, in Stresssituationen die richtige Entscheidung zu treffen – Hektik und Zeitdruck prägen schließlich den Arbeitsalltag. Wie man in extremen Stresssituationen – und unter den Augen eines Millionenpublikums – richtig entscheiden kann, weiß niemand besser, als ein Fußballschiedsrichter. Mit Blick auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland ist es dem VfCM gelungen, Dr. Markus Merk als Referenten zu verpflichten – den "Weltschiedsrichter 2004". Der Unparteiische leitete neben hunderten Bundesligaspielen unter anderem das Finale der Europameisterschaft 2004 und das Endspiel der Champions League 2003. "Auf seinen Vortrag sind wir besonders gespannt", sagt Jan Schneider-Maessen.
Die Schlussphase des offiziellen Kongressprogramms läutet eine Podiumsdiskussion ein, bei der die Ergebnisse des Tages besprochen werden. Teilnehmer sind unter anderem Markus Enderle, Goran Filipovic, Harald Hahn, Alexander Krämer, Reinhard Grawe, Ulrich Nöthel, Heike Rust, Werner Sallach, Prof. Dr. Matthias Schumann und Alexander Wolf.
Die Nachspielzeit bildet ein "Get together" in der Allianz Arena. Angeregte Gespräche in ungezwungener Atmosphäre garantiert. Den Zeitpunkt des Abpfiffs bestimmt jeder Teilnehmer selber ...