Laut einer Studie der Allianz Global Investors und dem Versorgungswerk MetallRente haben mittelständische Unternehmen in Deutschland noch deutlichen Nachholbedarf bei der Ausfinanzierung ihrer Pensionsverpflichtungen. Demnach nutzen derzeit 85 Prozent der befragten Unternehmen zur Umsetzung ihrer betrieblichen Altersversorgung (bAV) mehrere Durchführungswege: Der Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung wird bei 94 Prozent der Unternehmen eingefordert und erfüllt. Bei den Durchführungswegen dominiert mit 82 Prozent die Direktversicherung, gefolgt von der Pensionskasse mit 54 Prozent. Die Eigenvorsorge der Mitarbeiter wird in den meisten Unternehmen durch eine arbeitgeberfinanzierte Versorgung ergänzt. Bei dieser Finanzierungsform dominiert eindeutig die Direktzusage mit 73 Prozent. Der Hauptgrund für die Einrichtung einer betrieblichen Altersversorgung ist mit 77 Prozent die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung. Wichtig sind daneben auch personalpolitische Ziele. Finanzwirtschaftliche Motive spielen mit 21 Prozent dagegen lediglich eine untergeordnete Rolle.
Nur etwa ein Drittel der Unternehmen verfügt überhaupt über Deckungsvermögen für seine Pensionsverpflichtungen. In DAX-Unternehmen hingegen liegt der Grad der externen Ausfinanzierung aller Pensionsverpflichtungen bei rund 66 Prozent. Bisher erwuchsen für den vorwiegend nach HGB bilanzierenden Mittelstand keine direkten Bilanzvorteile aus der Ausfinanzierung von Pensionszusagen. Die Allianz rechnet an dieser Stelle jedoch mit einer Trendwende. Analog zur internationalen Rechnungslegung bestehe nun auch für Unternehmen, die nur nach deutschem Recht bilanzieren, die Möglichkeit, beispielsweise im Rahmen einer Treuhandlösung Pensionsverpflichtungen und -vermögen zu saldieren.
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