Finnlands Notenbankpräsident Erkki Liikanen hat vor einer Blasenbildung an den Finanzmärkten durch das weiterhin an die Märkte strömende billige Geld gewarnt. "Wir müssen da aufpassen", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview mit dem Handelsblatt. "Wenn die Zinsen lange sehr niedrig bleiben, birgt das Risiken". Deshalb sei wichtig, dass die Notenbanken regulatorische und aufsichtsrechtliche Regeln setzten, um Risiken zu vermeiden. Diese müssten "falls nötig das Instrumentarium verschärfen oder erweitern".
Für eine Debatte über eine Reduzierung der Anleihekäufe durch die EZB sieht er noch keinen Anlass. "Das Schlechteste wäre, wenn wir zögern. Wir haben Erwartungen geweckt und müssen jetzt liefern", so Liikanen. Es komme nun auf die Entschlossenheit der EZB an, ihre Ankündigung einzuhalten. "Unser Ziel ist Preisstabilität und das haben wir noch nicht erreicht", ergänzte er. Liikanen verglich das Anleihe-Kaufprogramm der EZB mit einem Marathonlauf. Dabei könne es Hochs und Tiefs geben, aber das Ziel müsse klar sein und dies laute Preisstabilität. "Bei einem Marathon ist Stetigkeit wichtig, man darf nicht aufgeregt werden".
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Autor: Antonio Sommese ist selbstständiger Finanzberater und -Coach in Mainz.