Der Financial Stability Board (FSB) hat vor den Risiken für die Finanzstabilität gewarnt, die sich aus der Kreditvergabe an hoch verschuldete Unternehmen, bestimmten Kreditverbriefungen und privaten Währungen (Stable Coins) ergeben. In einem Brief an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer weist der FSB darauf hin, dass er die Risiken aus der Kreditvergabe an hoch verschuldete Unternehmen (Leveraged Loans) gerade einer genauen Analyse unterziehe. Gleiches gelte für die Bündelung von Kreditverbriefungen (Collateralized Loan Obligations - CLO).
"Die lange Dauer von Weltwirtschaftswachstum und steigenden Asset-Preisen könnten die Anreize geschwächt haben, für den Fall unvorhergesehener Ereignisse vorzusorgen", heißt es in einer Presseerklärung des FSB. Das Gremium untersucht nach eigenen Angaben außerdem Risiken, die sich aus strukturellen Veränderungen des Finanzsystems und aus technologischer Innovation ergeben.
Im Hinblick auf Währungen wie die Facebook-Währung Libra schlägt der FSB einen ähnlich strengen Ton an wie die internationalen Aufsichtsbehörden. "Stable-Coin-Projekte von potenziell globaler Reichweite und Bedeutung müssen den höchsten aufsichtlichen Anforderungen genügen und genau überwacht werden", schreibt der FSB. Regulatorische Lücken zu erkennen und zu schließen müsse Priorität haben. Eine Arbeitsgruppe des FSB befasse sich gegenwärtig mit regulatorischen Ansätzen, die einerseits den möglichen Nutzen von Stable Coins berücksichtigten, andererseits aber zur Eindämmung ihrer Risiken beitrügen. Die Arbeitsgruppe will hierzu im April 2020 einen vorläufigen und im Juli einen endgültigen Bericht vorlegen.
Der FSB stellt derzeit nach eigener Aussage einen Bericht zur Wirksamkeit der regulatorischen Maßnahmen fertig, die darauf gerichtet sind, die Risiken einzudämmen, die von sehr großen Banken ausgehen ("too big to fail").