Status Quo einer risiko- und chancenorientierten Unternehmenssteuerung

Webinar: Chancen-Risiko-Radar 2013


Webinar: Chancen-Risiko-Radar 2013: Status Quo einer risiko- und chancenorientierten Unternehmenssteuerung News

"Vorsicht ist das, was wir bei anderen Feigheit nennen." Was schon der berühmte irische Schriftsteller Oscar Wilde erkannte, steckt in den meisten Menschen von Natur aus. Denn wer fasst freiwillig auf eine heiße Herdplatte? Oder wagt als Bergsteiger nicht angeseilt einen Auf- und Abstieg an der Steilwand? Dahinter verbirgt sich der tief in uns sitzende Instinkt, vorsichtig zu sein. Risiko ist ein Konstrukt und basiert im Kern auf Wahrnehmungen.

Unser Wissen, unsere Emotionen, Moralvorstellungen, Moden, Urteile und Meinungen bestimmen das Risikokonstrukt. Was der eine als Risiko wahrnimmt, muss für den anderen noch lange kein Risiko sein. Des Weiteren basiert Risikowahrnehmung auf Hypothesen. Dadurch werden häufig für gleiche Risiken unterschiedliche Vermutungen und Theorien aufgestellt.

Die jüngste Finanz- und Währungskrise hat uns mehrfach den Beweis geliefert, dass Menschen und damit auch Entscheider kein natürliches Gefühl für Risiken haben – und daher diese nicht selten lieber gleich komplett ausblenden. Unter anderem liefert die Ankerheuristik (engl. anchoring effect) aus der Kognitionspsychologie einen Grund [Vgl. Kahneman, Thinking Fast and Slow, Penguin Books, Allen Lane 2011, S. 119 ff.]. So haben vor allem Umgebungsinformationen selbst dann einen Einfluss auf die Einschätzung (von Risiken), wenn sie für die Entscheidung eigentlich irrelevant sind. Wir orientieren uns an einem willkürlichen "Anker": Risiko wird zu einem Konstrukt unserer Wahrnehmungen. Diese Tatsache spiegelt sich auch in den Ergebnissen des vom Komptenzportals RiskNET - gemeinsam mit  Thomson Reuters GRC/Avanon - durchgeführten Chancen-/Risiko-Radars wider.

Wer vorankommen will, muß Risiken eingehen

Warum haben die Autoren überhaupt den Titel "Chancen-/Risiko-Radar" gewählt? Ganz einfach: Wir müssen Risiken eingehen, um Chancen wahrnehmen zu können. Risiken und Chancen – oder "downside risk" und "upside risk" – sind die beiden Seiten ein und derselben Medaille. Das größte Risiko gehen die Unternehmen ein, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen. Die Psychologie lehrt uns auch, dass wir immer dann äußerst risikofreudig sind, wenn wir uns in einer Verlustposition befinden. Um die Chance zu ergreifen und zu ernten, sind wir bereit, ein hohes Risiko einzugehen. Den Beweis hierfür liefern die zu beobachtenden Aktivitäten von Unternehmen, die kurz vor dem Absturz stehen.

Der ehemalige Börsenhändler und Buchautor Nassim Taleb glaubt, dass die meisten Menschen "schwarze Schwäne" – als Sinnbild für höchst unwahrscheinliche Ereignisse – ignorieren, weil es für uns angenehmer ist, die Welt als geordnet und verständlich zu betrachten. Taleb behauptet außerdem, dass wir systematisch die Folgen von Extremereignissen unterschätzen. Dies ist erstaunlich, da Risikomanagement doch gerade vor den schmerzhaften Folgen von Extremszenarien präventiv schützen soll. Talebs Analyse ist einfach und schlicht: Wir denken in schlüssigen Geschichten, verknüpfen Fakten zu einem stimmigen Bild, nehmen die Vergangenheit als Modell für die Zukunft. So schaffen wir uns eine Welt, in der wir uns zurechtfinden. Aber die Realität ist anders: chaotisch, überraschend, unberechenbar.

Starke Dominanz einer (vergangenheitsorientierten) Risikobuchhaltung

Leider bestätigen die Ergebnisse des Chancen-/Risikoradars 2013 Talebs Analyse. Die Mehrzahl der Unternehmen verwendet leider immer noch Werkzeuge, die zwar eine Risikobuchhaltung unterstützen, aber eben kein präventives und in die Zukunft gerichtetes Management von Risiken. Die Risiko-/Chancenlandkarte Zukunft erkennt man nicht im Rückspiegel.

Leider konstruieren nicht wenige Risikomanager ihr Risikomanagement so, als gäbe es nur Sonnentage und keinerlei Schlechtwetterwarnungen. Das Risikomanagement muss sich zukünftig  stärker mit Extremszenarien und nur schlecht greifbaren Risiken beschäftigen – dies zeigen die Ergebnisse des Chancen-/Risiko-Radars unmissverständlich.

Das Risikomanagement muss sich vor allem auf das konzentrieren, was für das eigene Unternehmen zu existenzbedrohenden Krisen führen kann.

Doch welche Methoden und Hebel sind zu berücksichtigen, um das Risikomanagement wirkungsvoll in einer Organisation zu etablieren? Fragen, auf die vor allem die Geschäftsführung Antworten finden sollte beziehungsweise eine Vorreiterrolle bei der Lösungsfindung einnehmen muss.

Zudem muss das Top-Management eine Unternehmenskultur anstoßen, die ein tragfähiges und zukunftsweisendes Risikomanagement fördert – ein Umstand, den die vorliegende Studie klar zum Ausdruck bringt. Tatkraft? Leider mangelhaft, weil in alten Denkmustern verhaftet Entscheider vielfach nicht die Entscheidungen treffen, die ein professionelles Risikomanagement von heute und morgen benötigt.



Webinar: Ergebnispräsentation der Benchmarkstudie Chancen-/ Risiko-Radar 2013Webinar: Ergebnispräsentation der Benchmarkstudie Chancen-/ Risiko-Radar 2013

Wann?

Freitag, 22. Februar 2013, 9:30 - 10:15 Uhr(45 Minuten inkl. Diskussion)

Zielgruppe der Benchmarkstudie:


Zielgruppe und Adressaten der Studie waren deutschsprachige Industrie-, Handels-, Dienstleistungsunternehmen mit ihren Organen CEO, CFO, Geschäftsführer, Aufsichtsratsmitglied bzw. Leiter Risikomanagement, Compliance, Interne Revision und Controlling.

Fokus der Studie

Im Fokus der Studie steht die Erhebung des Status Quo im Risikomanagement (u. a. Methoden, Risikolandkarte, Prozess).  Die Studie basiert im Wesentlichen auf Experten-Interviews bzw. Case Studies. Hierdurch grenzt sie sich von der Mehrzahl der am Markt veröffentlichten Studien - die sich in der Regel auf einer empirischen Umfrage basieren - ab.

Die Referenten

Im Rahmen eines interaktiven Webinars präsentieren Frank Romeike, international anerkannter Experte für Risikomanagement, Buchautor und geschäftsführender Gesellschafter der RiskNET GmbH gemeinsam mit Dr. Hans-Peter Güllich, ehemaliger CEO der Avanon AG und Global Head of Strategy Risk bei Thomson Reuters GRC die Ergebnisse dieser Studie. Im Anschluss steht eine Fragen- und Diskussionsrunde mit den Teilnehmern an. 

Jetzt hier anmelden!(Hinweis: Die Teilnahme am Webinar ist kostenfrei)

 

 

[Bildquelle oben: iStockPhoto]

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