Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor Gefahren für die Weltwirtschaft durch den zunehmenden Protektionismus. "Das Zurückdrehen der Globalisierung wäre ein großer Schlag gegen die Aussichten für ein nachhaltiges und robustes Wachstum", heißt es im Jahresbericht der BIZ, einem Konsortium der Zentralbanken mit Sitz in Basel.
"Das Zurückdrehen der Globalisierung wäre so töricht wie ein Zurückdrehen des technologischen Wandels", so BIZ-Chefvolkswirt Claudio Borio. Derzeit kommt der jahrzehntelange Trend zu stärkerer globaler Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel ins Stocken oder wird sogar zurückgedreht.
Die USA sind in den vergangenen Monaten hat sich in den vergangenen Monaten aus mehreren geplanten internationalen Abkommen zurückgezogen und will auch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen neu verhandeln. Im vergangenen Jahr hat Großbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt.
Arbeitnehmer in den großen Volkswirtschaften sehen keine Vorteile von der Globalisierung in einer Zeit, in der die Lohnentwicklung schwach und die wirtschaftliche Unsicherheit hoch ist. Das erste Opfer des Zurückdrehens der Globalisierung wäre die Investitionsneigung, die wiederum stark mit dem Handel verwoben sei.
Stimmung an Finanzmärkten verkennt Risiken
Die BIZ zielt in ihrem Bericht auch auf die Stimmung an den Finanzmärkten. Die politische Unsicherheit sei hoch, die Volatilität an den Märkten aber gering. Die riskante Verbindung aus hohen Schulden, geringer Produktivität und geringem Spielraum für die Politik bleibe bestehen. "Die harten Daten haben sich verbessert, aber nicht so stark wie die Stimmung", so Chefvolkswirt Borio.