Wetterfestes Management von Pensionsrisiken gewinnt an Bedeutung


Mit deutlich mehr als 300 Mrd. Euro Pensionsverpflichtungen, davon allein 244 Mrd. Euro in den DAX- und MDAX-Unternehmen, kommt dem Thema „Pension Risk Management“ zweifellos eine hohe Bedeutung zu. Laut einer Studie der Managementberatung Rauser Towers Perrin wurden in der Vergangenheit hierfür bereits weitreichende Prozess- und Entscheidungsstrukturen in den unternehmensweiten Finanz- und Risikomanagement-Systemen umgesetzt. So hat die Mehrzahl der Unternehmen zur Absicherungen gegen die mit der betriebliche Altersvorsorge (kurz: bAV) verbundenen Kernrisiken wichtige Schritte hin zu einem konsequenten Risiko- und Finanzmanagement im Rahmen ihrer Versorgungs- und Vorsorgeprogramme unternommen. 2007 standen hier die Umgestaltung der Versorgungszusagen an die Mitarbeiter sowie das strukturgerechte finanzielle Management dieser Verpflichtung im Mittelpunkt.

Stabilität der Pensionswerke durch Subprime-Krise nicht gefährdet

Obwohl die Folgen der Subprime-Krise an den Pensionsverpflichtungen und -vermögen der Unternehmen nicht spurlos vorüber gegangen sind, hat sich die Situation der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland auch 2007 weiter verbessert. Da das finanzielle Fundament der betrieblichen Versorgungswerke weiter gefestigt wurde, kann nach Ansicht der Studienautoren der erste größere Lackmus-Test für die Risikostabilität der Pensionswerke als bestanden betrachtet werden. Allerdings dürften mit einem weiteren Andauern der Krise an den Kapitalmärkten noch schwierigere Aufgaben bevorstehen.

Balanceakt zwischen Attraktivität und Risiken

Ein modernes Risiko- und Anlagemanagement beinhaltet nach Ansicht von Rauser Towers Perrin jedoch nicht nur die Anlageseite. Vielmehr zielte der enge Schulterschluss zwischen Personal- und Kapitalmarktexperten bei der Gestaltung der Versorgungszusage an den Mitarbeiter schon immer darauf ab, den Widerspruch zwischen einer hohen Attraktivität für den Begünstigten auf der einen Seite und geringen Risiken für das Unternehmen auf der anderen möglichst aufzulösen. Die Entwicklung von geeigneten Zins- und Inflationsprodukten machen diese Auflösung nun in zunehmendem Umfang möglich. So kann ein Arbeitgeber im Rahmen der bAV beispielsweise Inflationsrisiken für die Versorgungsleistungen der Mitarbeiter übernehmen, weil am Kapitalmarkt geeignete Instrumente verfügbar sind, um diese Risiken kosteneffizient abzusichern.

Risikoparameter als zentrales Kriterium

Nach Einschätzung von  Rauser Towers Perrin profitieren Unternehmen, wenn sie auf eine langfristige Anlagestrategie setzen und Schwankungen in der Ausfinanzierung ihrer Pensionsverpflichtungen in einem bestimmten Umfang grundsätzlich zulassen. Schon bei der Entwicklung der langfristigen Strategie sind allerdings konkrete Vorstellungen über die kurzfristige Risikotragfähigkeit in Bezug auf Risikoparameter wie Ausschüttungsfähigkeit oder Eigenkapitalbelastung zu entwickeln. Das laufende Monitoring der Risikobudgets und die Definition taktischen Handlungsoptionen, die in vordefinierten Fällen umzusetzen sind, sollen dabei die Überschreitung der kurzfristigen Risikotragfähigkeit verhindern.

Führende Unternehmen in Deutschland haben bezüglich ihres Risikomanagements bereits wichtige Maßnahmen unternommen und werden diese weiter professionalisieren und intensivieren. Dies ist laut der Studie auch nicht zu vernachlässigen: Je besser es ihnen gelinge, mit einem professionellen Risikomanagement attraktive Pläne vorausschauend zu finanzieren, desto eher werden sie nicht nur bei ihren Mitarbeitern punkten, sondern mit einer „wetterfesten“ bAV auch den Kapitalmarkt überzeugen.

 

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