Solvency II verpflichtet Unternehmen zu einer risikoadäquaten Sicht auf das Gesamtunternehmen. Beispielhafte Berechnungen des Standardmodells und eines Partialmodells anhand einer Mustergesellschaft zeigen, dass die Rückversicherung weiter eines der einfachsten und flexibelsten Mittel zur Bilanzsteuerung bleibt. Die Reform der Europäischen Union zu einer Modernisierung der Solvabilitätsanforderungen in der Versicherungswirtschaft bedeutet für alle Versicherungsunternehmen eine große Herausforderung, so die Solvency-II-Experten der Münchener Rück. Die Standardansätze zur Bestimmung der Solvabilität sollen zu einer risikoadäquaten Sicht auf die Gesamtsituation des Unternehmens führen, alle Risikotreiber in den Berechnungen berücksichtigt werden. Doch was bedeutet das für Versicherungsunternehmen in der Praxis? Wie wirkt sich die Änderung von einer regelbasierenden Solvenzbestimmung hin zu einer prinzipienbasierenden Ermittlung der Kapitalerfordernisse unter Solvency II auf das vorhandene Risikokapital aus? Und wie lässt sich das Risikokapital durch den Einsatz von Rückversicherung reduzieren?
In der Vergangenheit wurden diese und ähnliche Fragen sehr theoretisch anhand von Modellen und Methoden diskutiert. Hierbei spielen die quantitativen Feldstudien – Quantitative Impact Study (QIS) – eine Schlüsselrolle. Doch wo liegen die Grenzen der auf Faktoren und feste Szenarien eingeschränkten Standardmodelle? Gerade stochastische Modelle können dabei helfen, die Wirkung von Rückversicherung auf die Risikosituation eines Versicherungsunternehmens besonders genau zu ermitteln. Um diesen Fragen nachzugehen, stellte sich das Team Solvency Consulting der Münchener Rück ein ehrgeiziges Ziel: Transparenz schaffen. Anhand der Bilanz eines markttypischen Musterunternehmens berechneten die Experten mit konkreten Zahlen das erforderliche Risikokapital bei Einsatz von Rückversicherung unter Anwendung des Standardmodells und eines stochastischen Partialmodells.
Download "Wirkung von Rückversicherung auf das Risikokapital":
Abb.: Wirkung von Rückversicherung auf den Gesamtbedarf an benötigtem SCR im Vergleich (in Millionen Euro), Quelle: MunichRe
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