Wo im System landen die Risiken?


Die deutsche Bundesbank hat erneut vor den Risiken durch Hedge-Fonds gewarnt und zum wiederholten Male eine freiwillige Selbstkontrolle der Fondsgesellschaften sowie eine Beurteilung der Fonds durch Rating-Agenturen gefordert. Neu ist diese Forderung nicht: Bereits im August verlangte Bundesbank-Vorstand Edgar Meister eine Regulierung der Alternativen Investmentfonds. Bisher jedoch ohne Ergebnisse. Angesichts der komplexen Strukturen bei innovativen Finanzinstrumenten sei kaum mehr überschaubar, wo im System die Risiken gelandet seien und wie verschiedene Risiken miteinander korreliert seien, so Meister während einer Tagung in Wien. Grund für die erneute Besorgnis ist der Fall des amerikanischen Hedge-Fonds Amaranth Advisors. Mit riskanten Spekulationen am Terminmarkt verzockte das Management binnen einer Woche fast 6 Milliarden Euro. "Diese üblichen Verdächtigen stellen keinen Einzelfall mehr dar", so Meister. Rating-Agenturen halten indes an ihren Benotungsvorhaben fest. Anfang September bewertete Moody´s den US-Fonds Sorin Capital Management und bescheinigte dem Management sehr gute Qualitäten. Standard & Poor´s will Ende des Jahres erste Ergebnisse veröffentlichen. Auf Gegenliebe stoßen diese Pläne bei Branchenvertretern jedoch nicht: "Wir sehen diese Entwicklung tendenziell kritisch, da der Einfluss der Agenturen auf die Finanzindustrie so weiter zunehmen würde", sagt Peter Alex, Sprecher des Bundesverbandes Alternative Investments.

 

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