Initiative der EU-Kommission

Zentrale Kontrolle des Derivatehandels geplant


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Die EU-Kommission will einem Zeitungsbericht zufolge die künftige Kontrolle des Derivatehandels nicht allein der Finanzaufsicht der EU-Mitgliedstaaten überlassen. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Richtlinienentwurf der Kommission zum Derivatehandel berichtet, soll die geplante europäische Börsenaufsicht European Securities and Markets Authority (ESMA) dabei eine "zentrale Rolle" übernehmen. In dem Entwurf fordert die Kommission dem HB zufolge auch für sich selbst wichtige Befugnisse ein. So müsse auf "EU-Niveau" definiert werden, "welche bilateral gehandelten Derivate künftig über einen zentralen Kontrahenten abgewickelt werden müssen", heißt es in dem Entwurf. Entsprechende Kriterien sollten die EU-Kommission und die ESMA entwickeln und in einem Register veröffentlichen. Das bedeutet: Über die Börsenpflicht von Derivategeschäften soll künftig in Brüssel beziehungsweise Paris entschieden werden. In der französischen Hauptstadt wird die ESMA voraussichtlich ihren Sitz haben.

Die neuen Regeln für den Derivatehandel sollten nicht nur für Finanzinstitutionen, sondern auch für Industrieunternehmen gelten. Die EU-Kommission wolle der Industrie das bilaterale Geschäft mit maßgeschneiderten Derivaten zwar nicht ganz verbieten, es allerdings nach oben begrenzen. Wenn eine bestimmte Umsatzschwelle überschritten werde, dann solle das Unternehmen die Börse oder die Finanzaufsicht informieren. Werde eine weitere Umsatzschwelle überschritten, dann könne die ESMA das Unternehmen dazu zwingen, sein gesamtes Derivategeschäft an die Börse zu bringen. Wie weiter aus dem Entwurf hervorgeht, will die EU-Kommission die Höhe der Schwellenwerte selbst zu einem späteren Zeitpunkt festlegen.

Der Entwurf sieht der Zeitung zufolge auch Sanktionen vor. Falls Unternehmen oder Banken ein bilaterales Derivategeschäft nicht ordnungsgemäß "spätestens einen Arbeitstag nach der Abwicklung" melden, müssten sie mit einer Strafe rechnen, die "wirkungsvoll, angemessen und abschreckend" sein solle. Das weltweite Volumen des bilateralen Derivatehandels belief sich nach Angaben der EU-Kommission Ende vergangenen Jahres auf 615 Bill USD.

[Bildquelle: iStockPhoto]

Kommentare zu diesem Beitrag

bette /02.09.2010 07:47
Wieso soll das auf EU-Ebene passieren? Was soll das bringen? Die Finanzmärkte sind global und werden sich nicht dafür interessieren, ob die EU-Kommission irgendwelche Transaktionen verbietet ...
Markus /02.09.2010 17:54
@bette

"Die Finanzmärkte sind global und werden sich nicht dafür interessieren, ob die EU-Kommission irgendwelche Transaktionen verbietet ..."

Sicherlich sind die Märkte international aufgestellt, jedoch geht es darum europäische Unternehmen in ihren Exzessen einzudämmen...

Noch einen Ausrutscher können sich die Politiker und es recht die Finanzinstitute nicht erlauben

Ich unterstütze den Ansatz der Transparenz, endlich Ordnung usw. in den Dschungel der OTC-Geschäfte zu bringen....

Neue Lizenzen sind da ein sehr sinnvolles Instrument, um in der Regulierung und dem Risikomanagement verbindliche Standars zu verbessern....

Das kann man dann relativ grob behandeln, weil bis ins kleinste Detail regulierte Regelungfen nicht Greifen.

Man hätte gerne Leitplanken, die allgemein verpflichtend sind und die kontrollierbar sind....

Typ-Versicherung: darf X-% der Bilanzsumme in die Positionen Y investieren, bei Unterlegung mit Z-%-EK

Typ-Banken , analog, mit mehr EK

Typ-Heuschrecke: untransparenter Investor, Maximale Positionsgröße X-Mrd
5x-Banken-EK

Daran ist auch primär nix negatives auszusetzten....
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