Ambiguitätsaversion
Entscheidungsträger meiden systematisch Situationen, in denen ihnen die Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind. Mit anderen Worten: Entscheider verhalten sich "ambiguitätsavers". Siehe auch Ellsberg-Paradoxon.
Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman und sein Kollege Amos Tversky haben in den vergangenen Jahrzehnten diese Aussage konkretisiert. Ein wesentlicher Einflussfaktor für die Einstellung gegenüber Ambiguität ist die Wahrnehmung der eigenen Qualifikation eines Menschen in einer konkreten Situation.
Daher: Die Selbsteinschätzung der eigenen Kompetenz bestimmt die Ambiguitätseinstellung. In diesem Kontext haben Untersuchungen gezeigt, dass Entscheidungsträger Unkenntnis von Wahrscheinlichkeiten sogar bevorzugen, wenn sie sich in einem Bereich besonders kompetent fühlen. Je weniger dies der Fall ist und je weniger sie in die eigenen Einschätzungen und Fähigkeiten in der konkreten Situation vertrauen, desto stärker meiden sie die Unkenntnis, desto stärker wird also ihre Ambiguitätsaversion.