Arbitrage Pricing Theory
Die Arbitragepreistheorie (oder auch Arbitrage Pricing Theory, APT) beschreibt eine Methode für die Bestimmung der Eigenkapitalkosten und die erwartete Rendite von Wertpapieren. Sie wurde maßgeblich von Stephen Ross entwickelt. Ross verwendete auch die Bezeichnung Arbitrage Pricing Model (APM).
Die APT (Arbitrage Pricing Theory) ist ein Kapitalmarktgleichgewichtsmodell, nach dem der erwartete Ertrag eines Wertpapiers linear abhängig ist von verschiedenen allgemeinen makro- und/oder mikroökonomischen Risikofaktoren. Einfließende makroökonomische Faktoren können beispielsweise Inflationsentwicklung, Zinsentwicklung, Konjunkturentwicklung, Preisentwicklung usw. sein; als mikroökonomische Faktoren sind Unternehmensgröße, Verschuldungsgrad, Wettbewerbsverhalten, Technologieintensität usw. denkbar.
Das Arbitragepreismodell ist aufgrund von praktischen Problemen beim CAPM entwickelt worden. Das CAPM trifft sehr strenge Annahmen bezüglich eines Marktgleichgewichts. Es wird angenommen, dass alle Anleger Anteile an einem Marktportfolio halten, dass also die relative Menge jedes einzelnen Wertpapiers in jedem Depot gleich ist. Aus diesem Marktgleichgewicht heraus resultiert ein Gleichgewichtspreis für jedes Wertpapier, der von seiner Korrelation zum Marktportfolio abhängt. Das CAPM wäre also der Spezialfall eines APTs, das als einzigen Faktor den Preis des Marktportfolios kennt.
Diese Annahmen haben sich als praxisfremd herausgestellt. Zum Einen ist das Marktportfolio sehr schwer zu identifizieren, zum Anderen wuchs der Bedarf an ökonometrischen Modellen mit mehr als einem Faktor.
Unterschied der APT zum CAPM:
- Anleger müssen nicht, wie beim CAPM, nach dem Bernoulli- bzw. (μ,σ)-Prinzip entscheiden.
- Bei der APT ist keine Aussage über die Risikoeinstellung der Anleger nötig.
- Die Annahme des Kapitalmarktgleichgewichts beim CAPM wird bei der APT abgeschwächt: auf dem Kapitalmarkt dürfen keine Arbitragemöglichkeiten bestehen. Daher ist die Kenntnis eines Marktportfolios bei der APT nicht mehr notwendig.
Abweichend vom CAPM gilt:
- Wertpapierrenditen folgen einem Faktormodell.
- Es gibt "sehr viele" bzw. "unendlich viele" Wertpapiere am Kapitalmarkt, so dass Anleger durch geeignete Diversifikation Portfolios ohne unsystematisches Risiko bilden können.
- Die entscheidende Annahme des CAPM, dass sich der Markt in einem Gleichgewicht befindet und alle Anleger nur Anteile am Marktportfolio halten dürfen, wurde abgeschwächt und durch die Annahme ersetzt, dass der Markt keine Möglichkeiten der Arbitrage mehr bietet.