MMT
Die Modern Monetary Theory (MMT) ist eine gesamtwirtschaftliche Theorie, die die Funktionsweise des Geldsystems in den Mittelpunkt ihrer Analyse stellt und auf den volkswirtschaftlichen Hypothesen von John Maynard Keynes (1883 – 1946) aufsetzt. Dieser hatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts postuliert, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage maßgebend die Produktion und die Beschäftigung bestimmt. Das lässt sich auch so interpretieren, dass der Staat durchaus durch Investitionen und gezielte Förderungen die Nachfrage ankurbeln soll. Darauf setzt die MMT auf. Die MMT besagt im Kern, dass Staaten durch den Einsatz von Fiskalpolitik neues Geld schaffen können, um damit Vollbeschäftigung herzustellen. Das Hauptrisiko besteht dabei in einer evtl. auftretenden Inflation, welche durch Steuererhöhungen gesenkt werden kann.
Die MMT steht damit im Gegensatz zum Mainstream-Verständnis der makroökonomischen Theorie und wurde von vielen neukeynesianischen Ökonomen heftig kritisiert. Hierbei muss beachtet werden, dass die MMT sich hauptsächlich auf eine Erklärung von Geldströmen konzentriert. Reale Warenströme werden in der Analyse meist ausgeblendet. Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Empfänger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften Paul Krugman kritisiert die Modern Monetary Theory als "Rezept für sehr hohe Inflation, vielleicht sogar Hyperinflation", sobald die Situation der "Liquiditätsfalle" nicht mehr vorliegt: Eine ständig steigende Geldmenge führt, so Krugman, zu einer massiven, d. h. jedenfalls überproportionalen Verringerung der Nachfrage nach dieser Währung, letztlich zur Zerstörung dieser Währung.
Im Kern ist die im Westen im Ansatz praktizierte "Modern Monetary Theory" durch die Realität der nachfolgend galoppierenden Inflation in den vergangenen Jahren widerlegt worden.