Supply Chain Management
In einem Industrie- und Handelsunternehmen können Risiken an jedem Punkt entlang der Wertschöpfungskette entstehen. Durch die verstärkte Globalisierung der Wertschöpfungsnetzwerke sowie die Verschlankung derartiger Netzwerke (etwa durch "Single Sourcing") ist die Risikoexponierung vieler Unternehmen in den vergangenen Jahren angestiegen. Insbesondere durch den zunehmenden Trend zur Konzentration auf Kernkompetenzen (Verringerung von intraorganisationaler Arbeitsteilung/Fertigungstiefe im Unternehmen) entwickeln sich zunehmend differenziertere Supply Chains.
Aus einer Makroperspektive kann die Wertschöpfungskette eines produzierenden Unternehmens als Prozess von vorgelagerten und nachgelagerten Prozessen – von der Rohstoffbeschaffung bis zum Service beim Endkunden – betrachtet werden. Alle Aktivitäten, die Teil der Wertschöpfungskette sind, können mit dem Begriff Supply Chain Management (SCM) zusammengefasst werden. Der Wert eines Produktes oder auch einer Dienstleistung besteht nicht nur aus dem eigentlichen Produkt oder der Dienstleistung, sondern – betrachtet aus einer Mikroperspektive – aus sehr vielen unterschiedlichen Komponenten, die in den "Wertschöpfungsstufen" entstehen. In Addition stellen mehrere Wertschöpfungsstufen eine Wertschöpfungskette dar. Während sich die Wertkette ("value chain") ausschließlich auf die intraorganisationalen Bereiche bezieht, ist die Lieferkette (supply chain) weiter gefasst und umfasst auch externe Wertschöpfungsstufen (etwa in der Folge eines Outsourcings). In diesem Kontext spricht man auch von einem Wertschöpfungsnetzwerk.
Das Supply Chain Management zielt in diesem Zusammenhang auf eine langfristige (strategische), mittelfristige (taktische) und kurzfristige (operative) Verbesserung von Effektivität und Effizienz industrieller Wertschöpfungsketten ab.