Chancen, Risiken, Mythen

Energie und Klima


Rezension

Was ist wahr, was ist fake? Wer kann das heute noch in einer Welt zwischen digitalem Wahrheitsstreben, Luftblasen und reinen Lügen oder Propaganda unterscheiden. Dies wird besonders deutlich bei einem Blick auf die Diskussion um Klimaerwärmung und Klimawandel. Atomstrom wird geächtet und das Naturgas CO2 wird gleichgesetzt mit "klimaschädlich". Die Politik verkaufte ihren Bürgern den Einbau eines sogenannten Erd-Thermostats, um uns vor unerwünschten Klimaschwankungen zu verlässig zu schützen.

Diskussion um die Klimaforschung und die menschengemachte globale Erwärmung in der Öffentlichkeit sind schwierig und folgen häufig eher einer Glaubensfrage. Fakten und Meinungen werden munter mit Lügen oder Propaganda vermischt. Eine sachliche Diskussion ist somit nur schwer möglich. In einer Zeit der Fake News, wo jede Art von Information von Abermillionen von "kleinen Chefredakteuren" und Allwissenden im Internet verbreitet werden, ist es recht einfach, eine Bestätigung für die eigene Meinung zu finden. Um hier jedoch zu erkennen, was wahr ist, lohnt sich ein kritischer Blick und ein strukturiertes Nachdenken!

Durch einen schier undurchdringlichen Dickicht an digitalem Wahrheitsstreben, Luftblasen und reinen Lügen oder Propaganda müssen wir uns hindurch manövrieren. Das ist alles andere als trivial und bedingt einen kritischen Geist. "Es ist leichter, eine Lüge zu glauben, die man hundertmal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat.", hat der amerikanische Soziologe Robert Staughton Lynd einmal treffend gesagt!

Bei dieser Wahrheitssuche liefert das Buch "Energie und Klima: Chancen, Risiken, Mythen" eine solide Basis. Der Autor Horst-Joachim Lüdecke ist Physiker für Strömungsmechanik und emeritierter Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). Er zählt eher zu den Klimaskeptikern, der den wissenschaftlichen Sachstand der menschengemachten globalen Erwärmung ablehnt. So zeigt Lüdecke auf, dass eine globale Erwärmung durch menschenbedingten CO2-Anstieg bisher nicht nachgewiesen werden konnte. So basieren etwa die Klimamodelle des "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC) nicht auf empirischen Daten, sondern auf hypothetischen Annahmen. Hauptaufgabe des IPCC ist es, die naturwissenschaftlichen Grundlagen und den weltweiten Forschungsstand über die Auswirkungen des Klimawandels und seine Risiken sowie Minderungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen und aus wissenschaftlicher Sicht zu bewerten. Der Autor weist darauf hin, dass das IPCC eine politische Organisation unter dem Dach der UN ist. Es leistet keine eigene Forschungsarbeit, sondern sichtet und selektiert Forschungsergebnisse aus. Kurzum: Wissenschaft wird für politische Ziele instrumentalisiert (Seite 213). "Das IPCC hat sich fast ausschließlich auf das menschenverursachte CO2 als Ursache für gefährliche Klimaveränderungen festgelegt. Das stärkste Treibhausgas Wasserdampf, das weit klimawirksamer als CO2 ist und in ungleich höherer Konzentration in der Erdatmosphäre vorkommt, wird im IPCC-Bericht für Politiker (im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Berichten) nicht wahrgenommen."

Das Buch gliedert sich in insgesamt sechs Kapitel. Nach einer kurzen Einleitung (Kapitel 1) beschäftigt sich das zweite Kapitel mit der Energiewende in Deutschland. Mit der Energiewende und im Klimaschutz erfindet sich Deutschland neu. Es nimmt dabei eine weltweite Sonderstellung ein. Die komplette Umgestaltung der elektrischen Stromversorgung durch Windräder, Photovoltaik, Biomasse sowie aufwendige CO2-Vermeidung sind auf den Weg gebracht. Die aktuelle Energiewende und die Klimaschutzmaßnahmen können nur dann sinnvoll sein, wenn sich hieraus Vorteile für den Naturschutz, die Versorgungssicherheit mit elektrischem Strom, und die Kosten ergeben. Das Buch von Horst-Joachim Lüdecke analysiert die Chancen, Risiken, Vor- und Nachteile des deutschen Weges. Hierbei zeigt der Autor auf, dass die anstehenden Probleme sich nicht mit politischem Wunschdenken, sondern nur mit solider Technik, Beachtung der Naturgesetze, Wirtschaftlichkeit und Umweltschonung lösen lassen.

Im anschließenden dritten Kapitel nimmt der Autor seine Leser mit auf eine Reise durch den "Energie-Garten". Hierbei wird deutlich, dass bei der Energiewende Physik durch Politik ersetzt wurde. Das Fazit des Physikers Hans-Joachim Lüdecke: Extreme Kostensteigerungen, abnehmende Versorgungssicherheit und Umweltschäden sind bei Anwendung unsachgemäßer Verfahren – hier im großen Maßstab Strom aus Wind, Sonne und Biomasse – naturgesetzlich unvermeidbar.

Kapitel 4 setzt sich mit dem komplexen Thema "Klima" auseinander. Hierbei kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass es keinen sachlich fundierten Grund gibt, eine gefährliche anthropogene Erderwärmung zu befürchten. In diesem Kontext weist der Autor darauf hin, dass die Hypothesen von Klimamodellen mit Messungen belegt sein müssen und zitiert hierbei den Physiker Richard Feynman: "Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt; egal, wie elegant sie ist; egal, wie plausibel sie klingt; egal, wer sie unterstützt – wenn sie nicht durch Beobachtungen und Messungen bestätigt wird, dann ist sie falsch." Dabei zeigen alle bisher dokumentierten Beobachtungen und Parallelmessungen von CO2-Gehalt und Temperatur der Luft, dass keine Kausalbeziehung, ja nicht einmal eine (mathematische) Korrelation zwischen beiden Elementen besteht.

Das anschließende Kapitel 5 skizziert einige Kollateralschäden und setzt sich kritisch mit den IPCC-Veröffentlichungen auseinander. Der Anhang enthält schließlich detaillierte technische Informationen sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis zum Vertiefen und Verifizieren.

Das Buch "Energie und Klima" ermutigt den Leser zum Nachdenken und bietet solide Informationen, um sich eine eigene und fundierte Meinung – auch jenseits des allgemeinen "Mainstreams" – zu bilden. Er legt die Zusammenhänge zwischen den Themen anthropogener Treibhauseffekt sowie Energieversorgung dar.

Der Mathematiker und das Bundestagsmitglied Arnold Vaatz hat in seinem Geleitwort zum Buch den Kern getroffen: "Über die Frage, ob CO2 ein Klimakiller ist oder nicht und welche Faktoren für das Leben wirkliche und welche eingebildete Risiken sind, entscheiden weder politische Mehrheiten noch religiöse Überzeugungen noch der kollektive Wille der deutschen Medienlandschaft."

[ Bildquelle Titelbild: expert Verlag ]

Details zur Publikation

Autor: Horst-Joachim Lüdecke
Auflage: 3. Auflage
Seitenanzahl: 288
Verlag: expert Verlag
Erscheinungsort: Renningen
Erscheinungsdatum: 2018

RiskNET Rating:

sehr gut Praxisbezug
sehr gut Inhalt
sehr gut Verständlichkeit

sehr gut Gesamtbewertung

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