Mit jeder unternehmerischen Tätigkeit sind Chancen und Risiken verbunden, die die Zielsetzung und Zielerreichung sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Die damit verbundenen Entscheidungen gehen regelmäßig mit einem unvollständigen Informationsstand einher. Für Banken resultiert hieraus die Konsequenz, finanzielle Risiken qualitativ und quantitativ zu managen. Dem Risikocontrolling und dem Treasury fällt dabei die Aufgabe der Risikomessung und der -steuerung zu.
Das Buch "Treasury und Risikocontrolling in Banken" gliedert sich in drei Kapitel:
- Geschäftsmodell Bank verstehen
- Treasury und Risikocontrolling: Mandat und Governence
- Bilanzstruktur und finanzielles Risikomanagement
Die Autoren haben verfolgen dabei das Ziel betriebswirtschaftliche Ansätze einer "erfolgreichen bankinternen Risikomessung und -steuerung" für regional wirkende Institute vorzustellen. Regulatorische Anforderungen stehen dabei nicht im Vordergrund, sondern werden eher am Rande betrachtet.
Das erste Kapitel beschreibt das Geschäftsmodell einer Bank und deren volkswirtschaftlichen Bedeutung, die sich in der Bilanzstruktur eines Instituts widerspiegelt. Weitere Überlegungen folgen. Welche Risikoarten gibt es im Bankgeschäft? Was sind die Motive der finanziellen Risikosteuerung? Welche Risikomessmethoden kommen im Bankgeschäft zur Anwendung? Aus Sicht der Autoren besteht die Herausforderung geeignete Modelle zu entwickeln, die Risiken weder systematisch über- noch unterschätzen.
Wie Aufgaben, Prozesse und Ziele des Treasury und des Risikocontrollings organisatorisch in die Struktur einer Bank eingebunden werden können, ist Inhalt des zweiten Abschnitts. Sowohl inhaltliche als auch organisatorische Aspekte wie Treasury, Risikocontrolling, Risikomanagement und Gesamtbanksteuerung sind Gegenstand der Erörterungen.
Bilanzstruktur und die Optionen zur Steuerung des finanziellen Risikomanagements sind die Schwerpunkte des dritten Teils. Die Themen Liquiditätsrisiko und Asset-Liability-Management nehmen dabei einen breiten Raum ein. Weitere Themen und Fragestellungen sind: Was sind die Herausforderungen im Zusammenhang mit Währungs-, Kapital- und des Kreditrisikomanagement? Welche Möglichkeiten und Instrumente zur Steuerung und Absicherung des Risikos gibt es? Dem Leser werden hierbei komprimierte Informationen vermittelt.
Das vorliegende Buch behandelt das Thema Treasury und Risikocontrolling mit dem Blick auf regional tätige Institute. Ausgehend vom Wesen und der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Bankwesens werden die Begrifflichkeiten und die organisatorische Einbindung von Treasury und Risikocontrolling in das Bankinstitut erörtert. Die sich ergebenden Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten zeigen aber, dass die mangelnde Datenqualität die Institute vor großen Problemen stellt. Statistisch relevante Daten sind gerade für kleinere Institute nur bedingt vorhanden, was die Steuerung von Risiken nicht vereinfacht.
Man kann den Ausführungen der Autoren folgen. Muss es aber nicht. Wünschenswert wäre gewesen, aufzuzeigen, welche Richtlinien für kleinere Institute nicht gelten. Denn die Fülle an regulatorischen Vorschriften geben Inhalt und Struktur des Risikomanagements in einem Institut vor. Insbesondere regional oder kleinere Institute klagen über die Fülle an Vorschriften, die zu beachten sind. Insofern können die Themen Treasury und Risikomanagement nicht losgelöst von den gesetzlichen Vorschriften betrachtet werden.
Leser, die sich bereits inhaltlich mit diesen Themen intensiver auseinandergesetzt haben, dürften keine neuen Erkenntnisse erfahren. Für Einsteiger kann das vorliegende Buch eine kleine und erste Hilfestellung sein.