Ein Blick in die Realität der Politik und der Unternehmen präsentiert uns eine gesellschaftliche Haltung, die komplett auf Risikovermeidung angelegt ist. Die nächste Blase muss vermieden werden und der Bürger muss in einer Vollkaskomentalität beschützt werden. Die Bekämpfung der letzten Finanz- und Bankenkrise lieferte uns den Beweis dieser auf Risikovermeidung fokussierten Politik. Die Krisenfeuerwehr der Europäischen Zentralbank kaufte Staatsanleihen in einer unglaublichen Höhe und pumpte billiges Geld in die Märkte. Die billionenschweren Anleihekaufprogramm der EZB führten uns vor Augen, dass die Grenze zwischen Geld- und Fiskalpolitik immer nebulöser wurde. Und gleichzeitig das moralische Risiko in die Höhe schoss. Dies hat auch das Bundesverfassungsgericht kritisiert, in dem die Richter darauf hinwiesen, dass "gewichtige Gründe" dafür sprächen, dass die EZB in Wirklichkeit eine verbotene monetäre Staatsfinanzierung betreibe.
Ein seriöser Blick zeigt uns: Das Krisenstakato der Politik hat nur auf Zeit gespielt, ohne die Krisenursachen zu bereinigen. Dass heißt es wurde eine Grundregel eines professionelles und wirksamen Risikomanagements missachtet. Nur wenn ich die Ursachen analysiert habe, kann ich auch wirkungsvolle Maßnahmen zur Vermeidung ergreifen. Die wenigsten Experten haben verstanden, dass das Erreichen des "Minsky-Moments" der Auslöser für das Platzen der schuldenfinanzierten Blase war. Der US-amerikanischer Ökonom Hyman P. Minsky beschäftigte sich als Wissenschaftler mit der Fragilität von Finanzmärkten und der Hypothese finanzieller Instabilität. Im Kern entwickelte Minsky eine Theorie dazu, wie Finanzblasen entstehen und irgendwann platzen. Erfolg führe zu größeren Wagnissen. Wenn etwas funktioniere, dann probiere man es immer weiter, immer extremer aus, bis es nicht mehr funktioniert. Stabilität führe damit notwendig zu Instabilität.
Und möglicherweise stehen wir aktuell vor einem neuen "Minsky-Moment". Ein Grund liegt darin, dass die Politik und deren Gehilfen bis heute die Ursachen der Finanzkrise und die Funktionsweise des Gesamtsystems weder verstanden haben noch Maßnahmen ergriffen haben, um die nächste Krise zu vermeiden. Eine strengere Regulierung der Finanzmärkte soll die nächste Krise vermeiden, so die Theorie. Was dabei ausgeblendet wird: Monokulturen in der Regulierung erhöhen Risiken, statt sie zu senken. Und hier wird nicht verstanden, dass das beste Regulativ für Unternehmen immer noch das "Damoklesschwert des Scheiterns" ist.
Markus Krall weist in seinem Buch zurecht darauf hin, dass Unternehmen nicht aus dem Grund existieren, um Risiko zu vermeiden. Denn das größte Risiko laufen die Unternehmen, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen (diese Akteure sollten dann lieber in die Regulierungsbehörden oder die Politik wechseln). Unternehmen müssen vor allem die richtigen Risiken eingehen, um Chancen zu ergreifen. Was aber passiert, wenn wir alle Unwägbarkeiten ständig vermeiden wollen? Wenn die Politik dafür sorgen soll, dass es keine Volatilitäten gibt, dass Blasen nicht platzen, dass Unternehmen nicht pleitegehen können (siehe letzte Finanz-/Bankenkrise), dass Strukturveränderungen vermieden werden und dass das Leben zu einer einzigen hedonistischen Party wird?
Fakt ist, dass wir Risiken nicht eliminieren können, sondern politisch nur vorübergehend unterdrücken, so Krall. So lasse sich die Gefahr einer platzenden Blase am Kapitalmarkt eine Zeitlang dadurch verschleiern, indem die EZB die Geldschleuse öffne, sobald die aufgeblähten Kurse und Preise anfingen zu purzeln. So aber bremse man die Wirkung von Versuch und Irrtum aus, so der Autor weiter. Die Geldpolitik folgt falschen keynesianischen Modellen, die die Realität nicht abbilden.
Wenn wir versuchen, die Volatilität an den Märkten zu unterdrücken, dann eliminieren wir "Versuch und Irrtum". Und wenn wir "Versuch und Irrtum" unterdrücken, dann wird damit auch ein wichtiger Lernmechanismen der Gesellschaft ausradiert. Eine Unterdrückung von Volatilität, sprich Risiko, durch die Politik schiebt notwendige Anpassungsprozesse bloß auf – bis sie sich nur umso massiver abrupt Bahn brechen (siehe "Minsky-Moment").
Markus Krall zeigt in dem Buch "Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen" auf, wie die herrschende Leitkultur der Risikoaversion zu plötzlichen Kontinuitätsbrüchen führen kann. Und dies nicht nur in der Finanz- und Bankenwelt, sondern auch in der Parteiendemokratie, der Managementkultur der Großunternehmen oder der Geopolitik. Der Autor zeigt auf, dass die Mehrzahl der Systeme – egal ob Wirtschaft, Politik, Militär, Geostrategie, Bildungs- oder auch Sozialwesen – auf dem Lernmechanismus und evolutionären Prinzips von "Versuch und Irrtum" basieren. Lernen bedeutet vor allem, Versuch und Irrtum zu akzeptieren. Lernen impliziert ungemütliche Konsequenzen, die in unversöhnlicher Opposition stehen zu unserer hedonistischen Spaßgesellschaft, so Krall.
Ein kritisches Szenario in seinem Buch, präsentiert die "Zombifizierung" der Wirtschaft: Unternehmen, die dem Schumpeterschen Prozess der schöpferischen Zerstörung anheimfallen sollten, weil sie ineffizient, unproduktiv oder zu teuer sind, gehen nicht mehr pleite, weil sie beim Nullzins ihre Kapitalkosten nicht mehr verdienen müssten. Der österreichische Nationalökonom und Politiker Joseph Alois Schumpeter war davon überzeugt, dass der Prozess der "schöpferischen Zerstörung" ein für den Kapitalismus wesentliches Faktum ist. Auslöser für die schöpferische Zerstörung sind Innovationen, die von den Unternehmern mit dem Ziel vorangetrieben werden, sich auf dem Markt durchzusetzen.
Doch Krall zeigt auf, dass in Europa inzwischen etwa 14 Prozent aller Unternehmen unproduktiv seien, das gesamtwirtschaftliche Wachstum ausbremsen und die Kreditportfolios der Banken mit explosiven Risiken aufladen. Die Ausfallrisiken können mit klassischen Bonitätsprüfungsmethoden nicht entdeckt werden, weil diese Systeme nicht für eine Nullzinswelt gebaut wurden, so Krall. Der Null-Zins (oder gar Minus-Zins) führt dazu, dass Unternehmen durch die Subvention am Leben gehalten werden, weil sie keine Zinsen mehr zahlen müssen. Dies führt dazu, dass jedes Jahr weniger Unternehmen Pleite gehen, als das in den Jahren zuvor der Fall war.
Doch wenn die Ertragserosion und die Insolvenzen der Zombieunternehmen zunehmen, dann wird dies zu einer Abwärtsspirale führen, so der Volkswirt Krall. Jede Pleite eines Zombieunternehmen wird zu einem Ertragsrückgang bei den Banken führen und die Risikokosten erhöhen. In diesem Szenario wird es sehr bald zu einer Beschränkung der Kreditvergabe kommen. In der Folge wird die Geldmenge schrumpfen und ein deflatorischer Schrumpfungsprozess einsetzen. Am Ende werden alle Zombieunternehmen bankrottgehen und wahrscheinlich sich auch einige gesunde Unternehmen in die Pleite verabschieden, da sie in diesem Strudel mitgerissen werden. Die Folge wird ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit sein und Bankenpleiten, die größer sein werden als alles, was bisher bekannt ist, so das düstere Szenario für das Jahr 2020.
"Die EZB schafft mit ihrer Politik genau die Deflation, die sie verhindern wollte. Sie hat nicht begriffen, dass sie die Banken mit der Nullzinspolitik gegen die Wand fährt.", so die Kritik des Autors.
Doch was sind jetzt nun konkret die "Kinder der schwarzen Schwäne", die der Titel des Buches verspricht. Risikomanager werden es wissen: Die Schwarze-Schwan-Illustration veranschaulicht eine schwerwiegende Beschränkung bei unserem Lernen durch Beobachtung oder Erfahrung und die Zerbrechlichkeit unseres (historischen) Wissens. Da die meisten Beobachter über den eigenen Tellerrand nicht hinausschauen, war für sie klar, dass alle Schwäne weiß sind. Denn bevor Australien entdeckt wurde, waren die Menschen in der Alten Welt überzeugt, dass alle Schwäne weiß seien. Diese Überzeugung war unanfechtbar, da sie durch die empirische Evidenz anscheinend völlig bestätigt wurde. Als der erste schwarze Schwan gesichtet wurde, wurde das bisherige Gedankengebäude schwer erschüttert. Es lag damals schlichtweg außerhalb der eigenen Vorstellungskraft, dass schwarze (Trauer-)Schwäne in allen Bundesstaaten Australiens vorkommen, sowohl auf dem Festland wie auch in Tasmanien.
Markus Krall skizziert in seinem Buch fünf Szenarien in Form von "Schwarzen Schwäne". Der erste "Schwarze Schwan" hängt mit der planwirtschaftlich orchestrierten Geldpolitik und der bereits skizzierten Erosion der Bankerträge zusammen. Die Erträge der Banken in Europa setzen sich zu rund 80 Prozent aus Zinsmargen und zu 20 Prozent aus Gebühren zusammen. Die planwirtschaftliche Geldpolitik der EZB führt jedoch dazu, dass Banken (und auch Versicherungen) in einer Welt von Strafzinsen keine Erträge mehr aus der Sparmarge (diese ist negativ), Transformationsmarge (fällt mangels steigender Zinsstrukturkurve mit längerer Laufzeit weg) und Kreditmarge (als Kompensation denkbar, ein steigendes Kreditangebot gleich hoher Nachfrage führt jedoch zu einem Preisrückgang). Diese Effekte führen zu einer Erodierung des Eigenkapital der Banken (und damit auch zu einem Rückgang der Risikotragfähigkeit). Kritisch wird es dann, wenn die oben beschriebenen Zombieunternehmen pleitegehen und das Eigenkapital der Banken massiv belastet wird. Die zur Rettung der Banken erforderliche Summe wird von den Staaten nicht aufzubringen sein, so die Analyse von Markus Krall. Die hier zu füllende Lücke im Bankensystem wird auf etwa 2,5 Billionen EUR geschätzt.
Um das Finanzsystem zu stabilisieren, wird rund die dreifache Menge benötigt, also 7,5 Billionen EUR. Damit verbunden wäre eine Erhöhung der Zentralbank-Geldmenge von heute rund 4,2 Billionen EUR auf 11,7 Billionen EUR. Und das müsste innerhalb weniger Wochen geschehen.
Als zweiten "Schwarzen Schwan" hat der Autor das Szenario "Das Ende der Deutschen Parteiendemokratie" identifiziert. Markus Krall präsentiert zwei Arten von adverser (negativer) Selektion auf, unter denen das Parteiensystem leidet. Für die meisten Politiker, die im freien Markt nicht besonders erfolgreich tätig sind, dürfte der Schritt in die Politik einen Aufstieg darstellen. So wagt Krall die provokante These, dass es zu einer "feindlichen Übernahme der Parteien durch minderbegabte Karrieristen und Rentenjäger" kommt. Dies ist verbunden mit einer "Vergiftung der Gesellschaft durch das Erbe der 68er-'Revolte', die Frankfurter Schule und den Verlust von kultureller Identität und Orientierung.", so das Ergebnis der Analyse.
Auch das Listensystem, so Krall, belohnt weder Fachwissen, Charakterstärke, vorausschauende Intelligenz oder Verantwortungsbewusstsein, sondern vor allem parteiinterne Konformität. Der durchschnittliche Politiker ist somit "ein rückgratloser Minderbemittelter", so Markus Krall. Das Krisenmanagement in der letzten Finanzkrise lieferte – nach Ansicht des Autors – den Beweis: Großflächiges Elitenversagen auf allen wesentlichen Feldern.
Welche Szenarien werden hieraus abgeleitet? Markus Krall zeigt zwei Szenarien auf: Ein Weg führt uns in die totalitäre Diktatur, der andere Weg führt in eine freiheitliche Ordnung basierend auf Demokratie und Marktwirtschaft.
Der dritte "Schwarze Schwan" zeigt auf, dass viele Unternehmen in einem politisch-bürokratischen Stil verwaltet werden und zu träge sind, um auf die gewaltigen Herausforderungen (Artificial Intelligence, Digitalisierung, Quantum computing etc.) adäquat zu reagieren. Markus Krall ist davon überzeugt, dass das Ende der Aktiengesellschaften vor der Tür steht. Überleben werden nur die Unternehmen, die schnell und flexibel auf die technologische Entwicklung reagieren können. Viele große Konzerne werden durch die zu erwartende Disruption überrollt und werden sich in die Insolvenz verabschieden. So zeigt eine Studie der John M. Olin School of Business an der Washington University aus dem Jahr 2014 auf, dass bis zum Jahr 2025 rund 40 Prozent der heutigen Fortune-500-Firmen verschwunden sein werden. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt, dass bereits seit Mitte der Neunzigerjahre mehr als 40 Prozent der Fortune-500-Unternehmen verschwunden sind.
Markus Krall geht auch auf die weitgehende Trennung von Eigentum und Verantwortung in vielen Unternehmen ein. So kritisiert der Autor, dass die Auswahl der Manager in vielen Großkonzernen nicht nach unternehmerischem Talent erfolgt, sondern nach den Fähigkeiten, die sie im administrativ-bürokratischen System zeigen. So führt die Erhöhung des Nutzens des direkten Vorgesetzten zum Aufstieg. Und die Mehrung des eigenen Nutzens führt zum Aufstieg nach ganz oben. Anders formuliert: Eine Monokultur im Management verhindert Innovation. Elitenzucht aus der Retorte, nannten es die Autoren im WiWo-Beitrag "Genormte Elite" (Wirtschaftswoche 41/2019): "Wenn sich Vorstandsriegen selbst reproduzieren, entsteht kein Widerspruch, keine Reibung, keine Kreativität, keine Innovation. Die Gremien schreiben das Verhalten aus der Vergangenheit fort – und verlieren den Anschluss."
Unternehmerisches Denken und Risikonahme wird nicht gefördert. Die Volatilität, d.h. das Prinzip von Versuch und Irrtum, wird auch hier unterdrückt.
Der vierte "Schwarze Schwan" widmet sich einem Technologiethema. So gelten Quantencomputer als nächste große technische Entwicklung. Ein Quantencomputer arbeitet mit Quantenbits, auch als Qubits bezeichnet. Im Unterschied zum klassischen Computer, der mit 0 und 1 arbeiten, können sich die Zustände der Speichereinheit hier überlagern. Dieses Phänomen wird Superposition genannt. Das Ergebnis ist vor allem eine schier unglaubliche Rechnerleistung. So wurde vor wenigen Wochen öffentlich, dass der Internetkonzern Google die Quantum Supremacy ("Quantenüberlegenheit") erreicht habe. Die Google-Forscher hatten einen Chip namens Sycamore entwickelt, auf dem 53 Qubits arbeiten. Sie ließen hiermit Zufallszahlen berechnen, für die heutige Rechner rund 10.000 Jahre benötigen würden. Der Quantenchip war angeblich nach drei Minuten und 20 Sekunden fertig. Was bedeutet das für die Praxis? Mit einer großen Zahl von Qubits könnten fast alle heute bekannten Verschlüsselungsalgorithmen entschlüsselt werden, die heute beispielsweise eine sichere Kommunikation im Internet ermöglichen. Die Korrelation zu den anderen schwarzen Schwänen ist offensichtlich, insbesondere zu Nr. 3.
Der fünfte "Schwarze Schwan" beschäftigt sich mit Geopolitik und der Realitätsverweigerung aufgrund ideologischer Verblendung, beispielsweise gegenüber Großbritannien beim Brexit, insbesondere aber in der Politik gegenüber Russland, China und dem Iran. Markus Krall weist auf das kritische Tandem von neo-osmanischem Imperialismus und einer Einwanderungspolitik hin.
Fazit: Markus Krall liefert eine schockierende und gleichzeitig transparente, mutige und weitsichtige Risikoanalyse für Europa und Deutschland. Hierbei zeigt er auf, dass die Risikoaversion, die Lernaversion und die Bequemlichkeit die Wurzeln für viele der aufgezeigten Szenarien sind. Er zeigt auf, dass die Krise unserer Gesellschaft eine Folge eines systematischen Aufbaus von Ungleichgewichten ist. Diese Ungleichgewichte sind entstanden, da wir den Prozess von "Versuch und Irrtum", als einzigen Weg zur Entwicklung evolutionärer Systeme, eliminiert haben. Wir nun ein Schwellenwert der Spannung überschritten, so kommt es zur Entladung der aufgestauten Volatilität. Diese Diskontinuität wird von Markus Krall mit dem "Schwarzen Schwan" symbolisiert. Der Autor verdeutlicht diese Situation mit einem überdehnten Gummiband, das über einen längeren Zeitraum langsam bis an sein strukturelles Limit gedehnt wurde. Dann, ganz plötzlich, reißt das Gummiband.
Daher ist die Forderung unmissverständlich: Wir müssen schleunigst umdenken und umsteuern und "zivilisatorische Techniken neu erlernen, die es uns erlauben, Ungleichgewichte regelmäßiger auszugleichen, anstatt sie aufzusparen für den großen Knall."
Die skizzierten Szenarien und die hieraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen basierend auf der Denkwelt der "Freiburger Schule der Nationalökonomie", die an der Universität Freiburg entwickelt wurde. Hier hat auch Markus Krall Volkswirtschaftslehre studiert, was seinen liberalen Denkansatz geprägt hat. Der von Walter Eucken, Franz Böhm, Leonhard Miksch und Hans Großmann-Doerth favorisierte Ansatz des Ordoliberalismus basiert auf einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung, in der ein durch den Staat geschaffener Ordnungsrahmen den ökonomischen Wettbewerb und die Freiheit der Bürger auf dem Markt gewährleisten soll.
Der Leser wird sicherlich nicht jedem Szenario und jeder Empfehlung zustimmen. Das Buch provoziert an der einen und anderen Stelle und das ist gut so. Die Ausführungen müssen polarisieren, aufrütteln und schlussendlich zum Nachdenken anregen. Denn nur so werden Politiker, Zentralbanker, Unternehmenslenker und Bürger aufgerüttelt, die es sich in unserer Gesellschaft bequem eingerichtet haben und über eine teilweise äußerst begrenzte Realitätswahrnehmung verfügen. Demokratie lebt von Gespräch und Streitkultur und einer Diskussion um den richtigen Weg. Und für eine solche Diskussion liefert das Buch ein solides Fundament.